Zu Weihnachten nicht ohne …

8B7A4113 1_bearbeitet-vorderseite fotokueche_bearbeitet-2 Panettone, Christstollen & Co.

Als typische Weihnachtskuchen mit Geschichte kennt man hierzulande Christstollen und Weihnachts-Striezel. Erstmals im Jahre 1330 in Naumburg an der Saale urkundlich erwähnt, variiert die Rezeptur regional und symbolisiert das in Windeln gewickelte Christuskind. So kennt man den aromatischen Hefekuchen mit Trockenfrüchten in Dresden, im Erzgebirge, in Bremen als Bremer Klaben, in Westfalen, in Erfurt als Schittchen, in München, in der Eifel und im Kölner Raum.

Vorbild: regionale Butter- und Hefestollen

Im Mittelalter war das heute üppig gezuckerte Backwerk zunächst ein vorweihnachtliches Fastenbrot aus Mehl, Wasser und Hefe. Erst Ende des 17. Jahrhunderts – als die Kirche das Adventsfasten-Verbot lockerte – konnte das Christbrot mit weiteren Zutaten nach dem Vorbild der regionalen Butter- und Hefestollen gebacken werden.

Weihnachtliche Gewürzkuchen zum Verschenken

Der zumeist schwere Hefeteig mit hohem Butteranteil wird mit geriebenen Mandeln, Rosinen, Gewürzen, Zitronat und Orangeat angereichert. Besonders in Dresden pflegt man die Kultur des Stollens und feiert am zweiten Adventssonntag mit dem Dresdner Stollenfest die Geschichte des reichhaltigen Gebäcks.  Auch in Italien, England, Frankreich oder Tschechien kennt man weihnachtliche Gewürzkuchen mit Trockenfrüchten, die erst nach einigen Wochen Lagerzeit ihr volles Aroma entfalten. Besonders der italienische Panettone hat zum Fest auch hierzulande längst Einzug gehalten und wird gerne als kulinarischees Mitbringsel verschenkt. Die Mailänder Spezialität genießt man mit heißen süßen Getränken oder lieblichem Spumante- oder Moscato-Wein.

Wer spät dran ist, kann mit dem Stollen-Rezept aus meiner Fotoküche noch einen selbstgemachten Weihnachtskuchen zum Verschenken zaubern. Der ist im Nu zubereitet und schmeckt pur, nur mit Butter oder auch mit Marmelade vorzüglich.

Quark-Mandel-Stollen mit Marzipan

Weihnachtskuchen, Foto: Ira Schneider

Zutaten
für eine Stollen- oder Panettone-Backform

Für die Füllung
125 g Rosinen
125 g Korinthen
125 g geschälte, gehackte oder gestiftelte Mandeln
4 EL Rum
200 g Marzipanrohmasse

Für den Teig
500 g Mehl, etwas darüber hinaus zum Aufarbeiten des Teiges
1,5 Päckchen Backpulver
180 g weiche Butter
250 g Quark
1 Päckchen Vanillezucker
Abrieb von 1 Biozitrone
je 1 Prise Salz, Muskat und Zimt
einige Tropfen Bittermandelöl
2 Eier Größe L

Zubereitung
Die Rosinen und Korinthen waschen und mit dem Rum beträufelt ziehen lassen.
Die Zutaten für den Teig miteinander verkneten und zum Schluss die Mandeln, Rosinen und Korinthen samt des Rums mit etwas Mehl unterarbeiten, bis sich der Teig vom Schüsselboden löst.

Aus dem Teig auf der bemehlten Arbeitsplatte ein längliches Brot formen. In der Mitte eine Mulde ziehen und das zu einem langen Stück gerollte Marzipan hinein legen. Das Brot von einer Seite kommend umschlagen, sodass das Marzipan nicht mehr sichtbar ist. Das Brot auf ein gefettetes Backblech legen oder an den Enden zusammenlegen und in eine gefettete Panettone-Backform geben.
Bei 190 Grad Celsius Unter-/Oberhitze 50-60 Minuten backen lassen.

Tipp
Den frei gebackenen Stollen (ohne Form) während des Backens gelegentlich dünn mit flüssiger Butter bestreichen. Auch Stollen-Konfekt lässt sich aus diesem Teig bereiten. Hierfür das Marzipan in grobe Stücke reißen und mit in den Teig einarbeiten. Den Teig zu Mini-Stollen formen und kürzer backen. Die Minis nach dem Auskühlen in gesiebtem Puderzucker wälzen!

Gut zu wissen
Der Stollen in der Panettone-Form braucht wegen seiner Höhe bis zu 90 Minuten, bis er gar ist. Das ausgekühlte Brot mit Puderzucker überstreuen und in einer großen Blechdose kühl und trocken aufheben.

Veröffentlicht von

redis

Ich schreibe und fotografiere zu genussvollen Themen. Von der Foto-Reportage über Rezept-Strecken bis hin zum Kochbuch. Als Food-Journalistin setze ich Kulinarisches in Szene - in Wort und Bild.