Zeit für Gewürze

Aromatisches von Anis bis Zimt

Gewürze sind wie das Salz in der Suppe. Fein abgestimmt machen sie aus einfachen Gerichten unvergessliche Kompositionen. Durch reizvolle Farben und Aromen beflügeln sie Auge und Gaumen gleichermaßen. So manche Speise wird durch die Zugabe der gerebelten, zerstoßenen oder gemahlenen Pflanzenteile nicht nur besonders schmackhaft, sondern auch bekömmlich. Das Spektrum der Gewürze ist vielseitig und bietet kurzum für jeden Anlass etwas. Besonders jetzt in der kalten Jahreszeit erfreuen die sogenannten „Weihnachtsgewürze“ wie Anis, Kardamom, Ingwer, Lorbeer, Nelken, Vanille, Wacholder und Zimt die Küche.

Wie das duftet!

Ob Lebkuchenmännlein, gebrannte Mandeln, Gewürzschokolade oder Bratapfel – überall verströmen die weihnachtlichen Gewürze ihre Aromen. Eine tolle Möglichkeit, Glühwein, Punsch, heiße Schokolade oder auch Rotkohl zu aromatisieren, ist die Herstellung eines Gewürzsäckchens.

Gewürzsäckchen selbst gemacht

Je nach Geschmack packt man einen Anisstern, ein Stück Vanillestange, eine Zimtstange, zwei Kardamonkapseln, ein Lorbeerblatt, drei Nelken und ein bis zwei Wacholdersamen in ein Tee-Säckchen aus Leinen oder Papier. Mit etwas Küchengarn kann man das Säckchen zuschnüren und dann sogar in einer Speise mit kochen lassen. Zum Aromatisieren von Tee, Wein, Milch oder Saft reicht ein kurzes Ziehenlassen in der heißen Flüssigkeit.

Hier sind einige schmackhafte Rezepte …

Pfefferkuchenherzen

Süße Pfefferkuchen sind eine ganz besondere Leckerei im Advent. Immer schon zählte der Lebkuchen zur Weihnachtsbäckerei und galt wegen der kostbaren Gewürze als etwas Besonderes. Diese Herzen sehen auch als Baumschmuck toll aus!

Zutaten für ca. 80 Stück

250 g Honig

125 g Zucker

375 g Mehl

100 g gehackte oder geriebene Mandeln

1 Prise Salz

etwas abgeriebene Schale von einer unbehandelten Zitrone

je 1 Msp. weißer Pfeffer

je 1 gestrichener TL Nelken- und Ingwerpulver

2 Eier Größe M

je 1 gestrichener TL Hirschhornsalz und Pottasche

3 EL Rosenwasser

Zum Bestreichen des Gebäcks

2 Eigelb

2 EL Wasser

Außerdem

Mehl für die Arbeitsfläche

Backpapier für das Blech

Zubereitung

Für den Teig Honig und Zucker erhitzen, aber nicht kochen lassen. Hirschhornsalz und Pottasche in Rosenwasser auflösen. Zusammen mit den übrigen Zutaten zu der Honig-Zucker-Masse geben und gut durchkneten, bis ein glatter Teig entstanden ist. Diesen auf einem flachen Teller mit Handtuch bedeckt über Nacht ruhen lassen. Am nächsten Tag den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche portionsweise noch einmal durchwirken und circa 2 mm dick ausrollen. Herzen oder andere Figuren und Formen ausstechen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Lebkuchen mit ausreichend Abstand darauf platzieren. Die Oberfläche des Gebäcks mit der Eigelb-Wasser-Glasur bestreichen und backen.

Heiße Gewürzschokolade

Zutaten für 4 Personen

600 ml Milch

3-4 EL Backkakao

1/2 Vanillestange aufgeschlitzt, 1 Zimtstange, 2 Kardamomkapseln

Zucker nach Geschmack

250 ml steif geschlagene Sahne

(mit 2-3 EL Zucker gesüßt)

Schokoladenspäne für die Dekoration

Zubereitung

Die Milch erhitzen und die Gewürze in einem Säckchen oder lose zugeben. Den Ansatz etwa 30 Minuten ziehen lassen, die Gewürze entnehmen und die Milch abermals erhitzen. Einige EL von der Milch abnehmen, um das Kakaopulver glattzurühren. Den aufgelösten Kakao in die Milch geben und verrühren.

Die heiße Schokolade nun mit Zucker abschmecken und in Tassen umfüllen. Die geschlagene Sahne zugeben, mit Schoko-Spänen dekorieren und sofort servieren.

Gebrannte Mandeln

Zutaten für 1 große Tüte

100 ml Wasser

200 g feiner Zucker

1 Päckchen Vanillezucker

¼ TL Zimt

200 g ungeschälte oder geschälte Mandeln

Zubereitung

Das Wasser mit dem Zucker, dem Vanillezucker und dem Zimt in einer Pfanne erhitzen und aufkochen lassen. Dabei ständig rühren. Die Mandeln zugeben und alles köcheln lassen, bis die Mandeln karamellisieren und das Wasser verdunstet ist. Die Mandeln zum Auskühlen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben.

Gewürzapfel-Torte

Leckeres für die weihnachtliche Kaffeetafel: Schokolade trifft auf Apfel, Orange, Vanille und Zimt.

Zutaten für 1 Springform (Durchmesser 26-28 cm)

Für den Boden

250 g Butter

250 g Zucker

4 Eier

300 g Dinkelfeinmehl

1 Päckchen Backpulver

1 TL Zimt oder Lebkuchengewürz

2 EL Kakao

Für die Apfelauflage mit Guss

6-8 säuerliche Äpfel

(gemischt oder reinsortig: Boskoop, Renetten, Elstar)

1 Zimtstange oder ½ TL Zimt

1 Päckchen Vanillezucker

etwas Orangenabrieb

300 ml Apfelsaft

1 Päckchen Tortenguss klar

Außerdem

Fett für die Springform

Zubereitung

Zunächst die Äpfel schälen, vierteln und auf kleine Stückchen schneiden. Jedes Viertel hierfür noch einmal vierteln. Die Apfelstücke zusammen mit den Gewürzen und dem Apfelsaft in eine hohe Pfanne geben und dünsten. Die Apfelstücke sollten noch bissfest sein. Die Masse für einige Stunden oder über Nacht ziehen lassen und anschließend über ein Sieb abgießen. Den Sud dabei auffangen.

Für den Boden die weiche Butter mit dem Zucker schaumig aufschlagen, Eier, Mehl, Backpulver und Gewürze nach und nach unterrühren. Den cremig gewordenen Teig in die ausgefettete und mit etwas Mehl bepuderte Springform füllen. Die abgetropften Apfelstücke gleichmäßig auf dem Teig verteilen und alles bei 160 Grad Celsius Umluft für 40-50 Minuten backen. Die Stäbchenprobe machen und den Kuchen abkühlen lassen.

Den Apfelsaft (Kochsud) abmessen. Es werden 250 ml für den Guss benötigt. Sollte zu viel beim Kochen verdunstet sein, mit etwas Apfelsaft oder Wasser auffüllen. Den Apfelsaft mit dem Tortenguss-Pulver verrühren und kochen lassen, bis er anzieht. Kurz stehen lassen, denn der Guss sollte keine Blasen mehr aufweisen. Dann den Guss von der Mitte her über den Kuchen in der Springform gießen. Den Guss fest werden lassen und den Kuchen bis zum Verzehr kühl stellen. Erst kurz vor dem Servieren aus der Form lösen. Hierfür mit einem Messer ringsum den Guss vom Springformrand leicht lösen, damit der Kuchen nicht reißt.

Tipp

Dazu schmeckt Schlagsahne oder Vanille-Eis.

Veröffentlicht von

redis

Ich schreibe und fotografiere zu genussvollen Themen. Von der Foto-Reportage über Rezept-Strecken bis hin zum Kochbuch. Als Food-Journalistin setze ich Kulinarisches in Szene - in Wort und Bild.