Im Juli reifen Johnnisbeeren und Stachelbeeren in Mutters Garten. Das säuerliche Obst eignet sich besonders gut für die Einmachküche, aber auch für saftige Kuchenbeläge. Da meist die Ernte üppig ausfällt, gibt es in der Saison jeden Tag eine leckere Fruchtspeise.
Rote Grütze ist der Klassiker – aber auch Baiserkuchen oder fruchtige Muffins sind auf der Beliebtheitsskala der Familie Schneider ganz oben. Hier kommen ein paar köstlich-erfrischende Rezepte zum Inspirierenlassen:
Grießbrei mit Roter Grütze
Zutaten für 4-6 Personen
Für den Grießbrei
1 l Milch
4 EL Zucker
1 Vanilleschote
125 g Grieß
nach Geschmack 1 Eigelb, 1 Eiweiß
1 Prise Salz
Für die Rote Grütze
500 ml Kirschsaft
600 g Johannisbeeren, Erdbeeren, Himbeeren und Kirschen
4 EL Zucker und etwas mehr
2 EL Stärke
Zubereitung
Die Milch mit dem Salz zum Kochen bringen. Zucker und Grieß einrieseln lassen und unter Rühren kurz aufkochen lassen. Nach Gusto das verschlagene Eigelb unterrühren und das steif geschlagene Eiweiß unterheben. In kalt ausgespülte Förmchen oder eine Glasschüssel füllen.
Für die Grütze die Früchte enstielen. Die Kirschen entkernen. Die Erdbeeren halbieren oder vierteln. Die Früchte mit dem Zucker etwas Saft ziehen lassen und in einen Topf geben. Mit dem Kirschsaft auffüllen und zum Kochen bringen. Die Masse kurz aufkochen lassen und die in etwas kaltem Wasser angerührte Speisestärke zugeben. Je nach Säure der Früchte nachsüßen. Grießbrei stürzen oder Nocken abstechen und mit der Roten Grütze kalt servieren.
Das Rezept kommt von meiner Oma väterlicherseits, die von einem Hof aus der Warburger Börde stammt, und ich habe es mit in den Band Ostwestfalen-Lippe Küchenklassiker im Wartberg Verlag mit aufgenommen. Omama, so wie wir sie nannten, hatte einen wunderschönen Obstgarten, der alle diese Früchte im Juli reichlich beschwerte. Gerne erinnere ich mich auch an die leckeren, pfannenfüllenden Kirschpfannkuchen mit Eischnee, die wir in den Sommerferien zum Abendbrot bekamen.
Stachelbeer-Baiser-Kuchen oder Stachelbeer-Muffins
Zutaten für 1 Springform oder 10-12 Muffinförmchen
350 g frische rote Stachelbeeren
5 Eier (für den Kuchen mit Baiser-Haube 2 Eier trennen und Eiweiß zurückbehalten)
125 g Zucker + 1 Vanillezucker
125 g Butter
200 g Mehl + 2 TL Backpulver
Für die Baisermasse
2 Eiweiß
1 TL Zitronensaft
100 g Zucker + 1 Vanillezucker
nach Belieben gehobelte Mandeln
Zubereitung
Die Stachelbeeren waschen und trockentupfen, Stiel und Blütenansatz entfernen. Zucker, Vanillezucker, Butter und Eier schaumig aufschlagen, dann Mehl und Backpulver einrieseln lassen und zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten.
Den Teig in Muffinförmchen oder eine Kuchenform (26-28 cm Durchmesser) füllen und die Stachelbeeren obenauf geben. Bei 180 Grad Celius (Ober-Unterhitze) den Kuchen rund 30 Minuten backen. In der Zwischenzeit das Eiweiß mit Zitronensaft, Zucker und Vanillezucker dickschaumig aufschlagen. Auf dem Kuchen glatt verstreichen, Mandelblätter aufstreuen. Den Kuchen abermals 10-15 Minuten bei 150 Grad Celisus (Ober-Unterhitze) überbacken.
Die Muffins sind schon etwas schneller gar!