Gulaschtöpfe für kalte Tage

Ob als Suppe, Beilage oder Eintopf – Gulasch lässt sich auf mannigfache Art und Weise zubereiten. In der kalten Jahreszeit schmecken besonders würzig-scharfe Gulasch-Töpfe. In der ungarischen Küche, wo man den Urspung des Gulaschs vermutet, brät man zunächst nur die Zwiebeln an, bevor man die Fleischwürfel zugibt. Das grob gewürfelte Fleisch von Rind, Kalb oder Schwein stammt von Wade, Bug oder Hals und wird meistens im Verhältnis 2:1 mit Zwiebeln bereitet. Je nach Geschmack können weitere Zutaten dazukommen.

Von klassisch bis individuell

Der Gulasch-Klassiker schlechthin ist das ungarische Kesselgulasch. Für den suppigen Fleischeintopf schmort man Rindfleisch mit Zwiebeln, Tomaten und Streifen von roten und grünen Paprikaschoten. Kümmel, Knoblauchzehen, Pfeffer und Paprika-Pulver sorgen für die gewisse Schärfe. Als Szegediner oder Kraut-Gulasch ist eine nicht ganz so flüssige Variante mit Rinder- oder Schweinefleisch, Sauerkraut und Sauerrahm bekannt. Sobald Fleisch und Zwiebeln angebraten sind, löscht man mit etwas Wasser und Essig oder Weißwein ab und würzt kräftig. Im Verhältnis ein Teil Kraut auf zwei Teile Fleisch fügt man dann das Sauerkraut hinzu. Man schmeckt zum Schluss mit Schmand oder Sauerrahm ab. Besonders apart und partytauglich: Szegediner Gulasch im Brötchen serviert. Mit Sonnenblumen-Hack oder Tofu-Würfeln bereitet, ist das Kraut-Gulasch auch für Vegetarier genießbar.

Scharf, aber nicht zu scharf

Aus der Eifel-Crime-Comedy-Serie „Mord mit Aussicht“ stammt indes „Muschis Gulasch“, welches auch schön scharf, aber nicht zu scharf sein darf. In diesem Punkt sind sich Heike „Muschi“ Schäffer und ihr Mann Dietmar, genannt „Bär“, einig. In der Folge „Gulasch für den Geiselgangster“ verrät Geisel Heike Schäffer dem Gangster Klaus, was das Würzgeheimnis ihres Gulaschs ist. Sie schmeckt es mit Curry und ordentlich Schmand ab. Denn: Muschi und Bär essen gerne besonders deftig. Und nun: Viel Freude beim Nachkochen der Gulasch-Variationen!

In Anlehnung an die Folge „Gulasch für den Geiselgangster“ aus der TV-Serie „Mord mit Aussicht“ haben Ralf Kramp, Ira Schneider und Carsten Sebastian Henn das Rezept für „Das kriminelle Kochbuch“ (KBV-Verlag) nachgekocht und im Kriminalhaus in Hillesheim in Szene gesetzt.

Hier sind die Gulasch-Rezepte:

Kesselgulasch

Zutaten für 4 Personen

500 g sehr klein gewürfeltes Rind-, Kalb- oder Schweinegulasch (halb und halb geht auch)

500 g Zwiebeln

2 EL Öl oder Schweineschmalz

500 g geschälte und gewürfelte Tomaten (frisch oder aus der Dose), alternativ 100 g Tomatenmark

1 rote Paprikaschote

1 gelbe oder grüne Paprikaschote

500 g geschälte und gewürfelte Kartoffeln

500 ml Rotwein, 500 ml Wasser

2 Knoblauchzehen

Salz, Pfeffer, rosenscharfer Paprika, Kümmel

Petersilie

Zubereitung

Die Zwiebeln schälen, würfeln und in dem Öl anbraten, bis sie glasig und leicht braun sind. Die Gulaschwürfel zugeben und von allen Seiten ringsum bräunen lassen. Zerdrückte Knoblauchzehen, Tomaten, in Streifen geschnittenen Paprika und gewürfelte Kartoffeln zugeben. Mit Rotwein und Wasser angießen, mit Salz, Pfeffer, Paprika und Kümmel abschmecken und gute zwei Stunden bei geschlossenem Deckel schmoren lassen. In Suppentassen ausschenken und mit etwas Petersilie dekorieren.

Szegediner Gulasch

Zutaten für 4 Personen

500 g Rinder- oder Schweinegulasch (aus der Wade, von Hals oder Schulter)

250 g Zwiebeln

1 Paprikaschote (der Optik wegen)

250 g Sauerkraut

1 TL Tomatenmark

2 Knoblauchzehen

Salz, Zucker, Pfeffer, rosenscharfer Paprika und Kümmel

2 EL Öl oder Schweineschmalz

etwas Essig oder Weißwein

Schmand oder Sauerrahm

4 große runde Brötchen

Zubereitung

Die Zwiebeln schälen, würfeln und in dem Öl anbraten, bis sie glasig und leicht braun sind. Die Gulaschwürfel zugeben und von allen Seiten ringsum bräunen lassen. Das Sauerkraut auseinanderzupfen und obenauf geben. Mit etwas Wasser und Essig oder Weißwein angießen. Die Paprikaschote putzen und in feine Streifen schneiden. Die Knoblauchzehen durchdrücken. Beides dem Gulasch zugeben und mit Tomatenmark, Salz, Zucker, Pfeffer, Paprika und Kümmel abschmecken. Gute zwei Stunden bei geschlossenem Deckel schmoren lassen und nach Bedarf etwas Wasser oder weiteren Wein angießen. Mit einem Klecks Schmand oder Sauerrahm im Brötchen servieren.

Tipp

Die Brötchen aushöhlen, damit jeweils eine ordentliche Portion Gulasch hineinpasst.

Gut zu wissen: Szegediner Veggie-Gulasch

Für die vegetarische Variante 500 g Räuchertofu würfeln oder 170 g Sonnenblumen-Hack nach Packungsanleitung einweichen und vorbereiten. Das Veggie-Gulasch nur kurz schmoren lassen, bis das Gemüse gar ist.

Muschis Gulasch

(ein Rezept aus „Das kriminelle Kochbuch“, KBV-Verlag, Seite 86 f.)

Zutaten für 4 Personen

1 kg Rindergulasch (aus der Wade, von Hals oder Schulter)

1 kg Zwiebeln

2 Knoblauchzehen

etwas Schweineschmalz zum Anbraten

5 TL edelsüßer Paprika

2 Lorbeerblätter

Salz und Pfeffer nach Geschmack

1 rote Paprika

Wasser und trockener Rotwein zum Angießen und Ablöschen

2 TL Currypulver

1 TL Tomatenmark

Chilipulver nach Geschmack

Schmand nach Belieben

Petersilie

Zubereitung

Die Zwiebeln schälen und würfeln. Die rote Paprika putzen, entkernen und in feine Streifen schneiden. In der Zwischenzeit das Fett in einem Bräter oder Schmortopf erhitzen. Die Zwiebeln und den Knoblauch hineingeben und anbraten, bis sie glasig sind. Nun das Fleisch zugeben und die Würfel ringsum anbraten. Das Ganze mit soviel Wasser ablöschen, dass das Gulasch so gerade bedeckt ist. Den Paprika, das Paprikapulver, die Lorbeerblätter und etwas Salz und Pfeffer zugeben und für 2,5 Stunden mit geschlossenem Deckel schmoren lassen. Ab und zu die Flüssigkeitsmenge kontrollieren und mit weiterem Wasser oder auch etwas Rotwein angießen. Das Tomatenmark, den Curry und etwas Chilipulver zugeben und zu Ende köcheln lassen. Das Gulasch nach der Garzeit mit etwas Schmand abschmecken und mit etwas gehackter Petersilie bestreuen.

Veröffentlicht von

redis

Ich schreibe und fotografiere zu genussvollen Themen. Von der Foto-Reportage über Rezept-Strecken bis hin zum Kochbuch. Als Food-Journalistin setze ich Kulinarisches in Szene - in Wort und Bild.