Salat-Klassiker zum Neuen Jahr

Heringssalat

Wer an Silvester nicht gerade auf Raclette oder Fondue setzt, fährt meist mit einem bunten Salatbuffet und Fingerfood auf. Ein Salat-Klassiker, der auf keinem Silvesterbuffet fehlen sollte, ist der Heringssalat. Im Rheinland, im Münsterland, in Ostwestfalen-Lippe und auch in Norddeutschland kennt man vor allem Roten Heringssalat, der seinen Namen durch die Beigabe von Roten Beten erhielt.

Zutaten und Variationen

Der klassische Heringssalat enthält als Grundzutaten Salz- oder Bismarckheringe, Rote Bete, Äpfel, Mayonnaise, Schmand oder Saure Sahne. Je nach Region, Familientradition und Geschmack kommen auch Kartoffelwürfel, gekochtes Rindfleisch, hartgekochte Eier, Gewürzgurken, Sellerie, Zwiebeln, Walnüsse, Rosinen und Dill dazu. Im Gegensatz zum Roten enthält der Weiße Heringssalat keine Rote Bete. Gerne wird er auch nur mit Apfel und Meerrettich abgeschmeckt.

Warum hat der Heringssalat zum Jahreswechsel Tradition?

Neben Kartoffel- und Rindfleischsalat hat der Heringssalat im Rheinland zu Feiertagen wie Silvester und Neujahr, aber auch zu Weihnachten, zur Kirmes und zu Namenstagen eine lange Tradition. In früheren Zeiten kam zu diesen Feiertagen die Großfamilie zusammen und man tischte auf, was die Saison und die eigene Landwirtschaft hergaben. Heringe waren etwas Besonderes, da man sie nicht selbst herstellen konnte. Im Gegensatz zu vielen anderen Dingen, waren sie aber relativ erschwinglich. So wurden sie auch gerne freitags oder in der Fastenzeit als Heringsstipp mit Pellkartoffeln gereicht. Die Frauen des Hauses machten sich schon zwei bis drei Tage vor einem Fest abends an die Arbeit, um gemeinsam die vielen Zutaten auf kleine Würfel zu schneiden. Nicht selten kam es vor, dass eine von ihnen bis zu ihren Oberarmen komplett in der großen Schüssel hing, um alles gut durchzumischen.

Nicht jedermanns Fall

In früheren Zeiten nahm man für den Salat-Klassiker natürlich keine fertigen Heringsfilets (so wie man sie heute kaufen kann), sondern erwarb beim Kaufmann am Ort oder beim fahrenden Händler ganze eingelegte Salzheringe. Die musste man natürlich noch selber ausnehmen. Da man nichts verkommen ließ, kam wie selbstverständlich auch die Samenflüssigkeit des Milchners (männlicher geschlechtsreifer Fisch) mit in die Salatsauce, was dem Salat eine besondere Sämigkeit geben sollte.

Wässern des Fischs

Da die eingelegten Salzheringe sehr salzig waren, legte man sie nach dem Ausnehmen und Waschen für mehrere Stunden oder über Nacht in Milch ein, damit das Salzige herauszog. Auch heute sollte man in punkto Salzgehalt vorsichtig sein und den Heringssalat erst mit Salz würzen, wenn er gut durchgezogen ist. Meist ist das Salzen überflüssig. Sollte der Heringssalat mal zu salzig geraten sein, dann nehmen ihm gekochte Kartoffelwürfel am besten die Salzigkeit.

Varianten für Vegetarier und Fischallergiker

Auch wenn der Heringssalat nicht jedermanns Fall ist – bietet er doch zahlreiche Anregungen für schmackhafte Wintersalat-Kreationen. Vegetarier können zum Beispiel auf Basis von Rote Bete, Äpfeln, Kartoffeln, Nüssen und Schmand einen leckeren Salat zaubern. Fisch-Allergiker können statt Hering nur Rindfleisch für den Salat nehmen. Der Fantasie sind beim Kombinieren mit Rote Bete, Äpfeln, Kartoffelwürfeln, hartgekochte Eiern, Gewürzgurken, Sellerie, Zwiebeln, Walnüssen, Rosinen und Dill selbstverständlich keine Grenzen gesetzt. In der Eifel gibt man zum Beispiel mancherorts auch Fleischwurst mit in den Heringssalat. Hier kommt das Rezept.

Rezept für Roten Heringssalat aus „Küchenklassiker aus der Eifel (Wartberg Verlag)

Roter Heringssalat

Zutaten für 4-6 Personen

600 g Heringsfilets

300 g Pellkartoffeln

200 g Rote Beete aus dem Glas

3 Äpfel

200 g saure Gurken

2 Zwiebeln

Für die Marinade

300 g Mayonnaise

300 g Schmand

Etwas Essig-Sud von den eingelegten Gurken und Roten Beten

Salz, Pfeffer, Zucker

Petersilie

Zubereitung

Saure Gurken und Rote Bete auf einem Sieb abtropfen lassen. Den Essigsud auffangen. Die Äpfel und die Zwiebeln schälen und fein würfeln. Heringsfilet, Pellkartoffeln, Rote Bete und saure Gurken ebenso auf kleine Würfel oder auf feine Scheiben schneiden. Aus den angegebenen Zutaten eine Marinade herstellen und mit Essig-Sud und Gewürzen abschmecken. Die kleingewürfelten Zutaten mit der Marinade vermengen und vor dem Servieren bis zu zwei Tage gut durchziehen lassen. Mit Petersilie dekorieren.

Tipp

Wer es besonders reichhaltig mag, kann auch noch kleine Würfel von gekochtem Rindfleisch, Fleischwurst oder Eiern mit in den Salat geben. Auch Rosinen und gehackte Nüsse sind als Zutat in einigen Familien bekannt.

In der Weihnachtsbäckerei

Ein Teig – viele bunte Kinderplätzchen

Variatio delectat. Dass „Abwechslung erfreut“, wussten schon die alten Römer. Und so ist ein bunter Plätzchenteller im Advent nicht nur ein Gaumenschmaus, sondern auch eine wahre Augenweide. Nicht immer ist die Zeit gegeben, sich durch das ganze Rezeptheft zu backen. Eine Lösung: einmal Teig machen, viele unterschiedliche Plätzchen gestalten! Das ist nicht nur praktisch, sondern obendrein kinderleicht. Auch die Jüngsten können mitmachen und beim Ausstechen und Dekorieren helfen.

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Der Mürbeteig: helle und dunkle Variante

Ein gelingsicherer Mürbeteig ist das A und O für das Backvorhaben. Wer gleich auf Vorrat backen möchte oder auch liebe Freunde zum Backen eingeladen hat, der sollte jeweils ein doppeltes Rezept ins Auge fassen. Für den hellen Grundteig benötigt man 500 g Weizen- oder Dinkelmehl (Type 405, 550 bzw. 630), 150 g feinen Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker, 2 Eier, 250 g weiche Butter, 1 gestrichenen TL Backpulver. Für den dunklen Teig gibt man außerdem 2-3 EL Kakao zum gleichen Rezept dazu. Die Zutaten verarbeitet man von Hand zu einem homogenen Teig, der mindestens eine halbe Stunde an einem kühlen Ort durchziehen sollte.

Die Helferlein: Nudelholz, Ausstecher und Pinsel8B7A9963 2

Nach der Ruhezeit arbeitet man den Teig noch einmal mit der Hand und ein wenig Mehl auf. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche wird er dann portionsweise auf 0,3 mm Dicke ausgerollt und mit Ausstechern wie kleinen Elchen, Sternen, Tannenbäumen & Co. in Plätzchenform gebracht. Die fertig ausgestochenen Motive legt man auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche. Im vorgeheizten Ofen werden die Plätzchen-Rohlinge bei 175 Grad Celsius Ober-Unterhitze je nach Größe jeweils 10-12 Minuten gebacken. Kleiner Tipp: Immer gleich große Rohlinge zusammen auf ein Blech legen und abbacken. So bekommen alle Plätzchen eine gleichmäßige Bräune und keines verbrennt, während das andere noch nicht gar ist.

Das Topping: Zuckerguss, Schokoladenkuvertüre und Streusel8B7A0007 2

Für ein Topping sind im Handumdrehen mehrere Zuckerguss-Variationen gemacht. Man nehme 250 g Puderzucker und rühre den Saft ½ Zitrone ein, bis sich eine dickliche, aber homogene Überzugsmasse bildet. Für ein rosa Topping kann noch etwas roter Fruchtsirup eingerührt werden. Falls der Zuckerguss zu feucht oder zu steif erscheint, kann man die Masse mit weiterem Puderzucker oder mit ein paar Tropfen Wasser feinjustieren. Für Schokoladenüberzug erwärmt man Schokoladenkuvertüre langsam über dem Wasserbad. Mit einem Pinsel wird der helle und der dunkle Guss dann gleichmäßig auf die abgekühlten Plätzchen aufgetragen.

Im Handel gibt es tolle Zuckerstreusel die von „Winterwald“ über „Weihnachtszauber“ bis hin zu „Schneeflocken“ allerlei Motivnamen tragen. Am Ende des Backnachmittags sind die Dosen voll und kein Plätzchen muss dem anderen gleichen!

Senf: Wärmende Würzpaste mit Geschichte

Senf kreativ genießen

Seit Jahrtausenden ist Senf als Würz- und Heilmittel beliebt. Die Einsatzbereiche der aromatischen Paste sind vielfältig – genau wie ihre Rezepturen. Ob extra scharf, körnig oder mit Honig und Mohn – neben dem gängigen Supermarktangebot bieten kleine Senfmanufakturen kreative Geschmackserlebnisse. Und auch Selbermachen liegt im Trend.

Wohl älteste und facettenreichste Würzpaste der Welt

Viele von uns kennen ihn als Tafelsenf aus der Tube. Er passt als herzhafter Begleiter zu Fleisch, Grillwürstchen, Käse und vielem mehr. Kaum jemand weiß jedoch, dass Senf schon im alten China und Ägypten oder später in der Römerzeit ein hoch geschätztes Gewürz darstellte. Bis ins 13. Jahrhundert nach Christus war Senf neben Meerrettich sogar das einzige scharfe Würzmittel, welches die europäischen Küchen überhaupt kannten. Als angerührte Paste wurde er schon früh als Fertigprodukt für den Hausgebrauch vertrieben, denn erst durch das Zerstoßen der Senfsamen und Mischen mit Essig oder Most (daher auch der Name Mostert für Senf) entwickelt Senf sein volles Aroma und auch seine Wirkung. „Durch das Mahlen der Senfsamen werden die Isothiocyanate aus den Senfölglukosiden freigesetzt – frei. Der Aglukonrest dieser ätherischen Öle ist für die sensorische und physiologische Wirkung entscheidend. Auch in anderen Kreuzblütengewächsen wie verschiedenen Kohlsorten sind die sekundären Pflanzenstoffe – die per se nicht scharf sind, vorhanden“, so Diplom-Ökotrophologin Heike Langner aus Bonn.

Mild, scharf oder lieblich

Mittelscharfer Senf wird überwiegend aus den milderen, gelben Senfsaaten hergestellt. Ein geringer Zusatz an braunen Senfkörnern gibt hier den Pepp. Scharfe Sorten gewinnt man ausschließlich aus braunen oder schwarzen Senfkörnern, die das kräftige Allyl-Senföl enthalten. Süßer Senf, so wie ihn die Bayern schätzen, entsteht aus gelben und braunen-Senfsaaten, die nur grob gemahlen werden. Die Zugabe von Zucker und das heiße Einmaischen geben ihm eine liebliche Note. „Die Senföle, speziell die hochaktiven Isocyanate des Senfs, haben – innerlich wie äußerlich angewendet – antibiotische und durchblutungsanregende Wirkung“, weiß Heike Langner. Darüber hinaus wirkt der Senf auch apptitanregend – weswegen früher besonders gerne Köche im wahrsten Sinne des Wortes „ihren Senf“ dazugaben.

Senff reiniget das Hirn/erwärmet den Magen/fürdert die Verdauung/erweckt die Natur zur Liebe/und vertreibt das Fieber mit Wein getruncken.

Adam Lonitzer (1528-1586), genannt Lonicerus, Frankfurter Stadtphysikus, Naturforscher, Arzt und Apotheker

Schmeckt gut – tut gut

Für die Ökotrophologin ist Senf ein Nahrungsmittel, welches sie gerne auch ihren Kunden in der Beratung empfiehlt: „Eine Ernährung, die uns gesund erhält, ist vielfältig und abwechslungsreich. Wir können unser Bewusstsein für die Lebensmittelvielfalt schärfen, insbesondere dann, wenn wir uns trauen – Senf einmal selbst herzustellen“, so Langner. Jetzt in der kalten Jahreszeit bereitet Heike Langner, die in Bonn die Praxis „kostbahr RheinAhr für ganzheitliche Ernährungsberatung und -therapie“ leitet, besonders gerne Apfelsenf zu. „Ein klein pürierter Apfel als Geschmacksbeigabe im Senf passt hervorragend zu Kartoffelsalat, Kasseler mit Grünkohl oder auch zum Lachs“, schwärmt die Ernährungsexpertin. Da beim Senf-Selbermachen der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind, lässt sich ihr Senf-Basis-Rezept aus zerstoßener Senfsaat oder Senfmehl mit Essig oder Wein und Gewürzen mit Feigen, Birnen, Walnüssen oder Zwiebeln immer wieder neu erfinden. Die sekundären Pflanzenstoffe, die die Senfpflanze schützen, tun auch uns Menschen gut – sagt sie.

Senfwickel und -pflaster

Eine äußerliche Anwendung von Senf in Form von Senfwickeln oder Pflastern ist ein altes Rezept bei Atemwegserkrankungen oder rheumatischen Beschwerden – es sei aber, so Heike Langner, mit einiger Vorsicht zu genießen: „Gängig in der Heilkunde ist das Mahlen von schwarzem Senf, der mit lauwarmem Wasser zu einem Brei vermischt und für 15 bis 30 Minuten auf die Brust kommt. Da die Paste stark hautreizend wirken kann, sollte man sich langsam herantasten. Auf Senf-Wickel bei Kindern sollte man verzichten“, so Langner. Nur wenn die Anwendung – und das sei individuell bei Erwachsenen unterschiedlich – wirklich Linderung bringe und gut tue, solle man sie weiter verfolgen.

Gaumenkitzel Senf in der Region

Bereits 1726 stellte Theodor Esser in Düsseldorf den ersten deutschen Mostert her. Mit der Würzpaste aus den scharfen, braunen Senfkörnern legte er den Grundstein für die erste Senffabrik Deutschlands. Der „aechte Düssseldorfer Mosterd“ im grauen Steinguttopf mit den Initialen „ABB“ des späteren Firmeninhabers Adam Bernhard Bergrath ist Senfliebhabern noch heute ein Begriff. Dass man es in der Rheinmetopole scharf mag, beweist der außergewöhnlich scharfe „Löwensenf Extra“ nach einer Rezeptur von 1920. Er war der erste deutsche Senf, nach dem Dijon-Verfahren hergestellt wird. Seine hellgelbe Farbe und den intensiven Geschmack verdankt er einem aufwändigen Prozedere, bei dem die dunklen Schalen der braunen Senfsaaten nach dem Zermahlen abgesiebt werden. Da der geschrotete Senf nicht entölt wird, enthält er einen besonders hohen Anteil an Allyl-Senföl. Auch die historische Senfmühle in Monschau, in der Familie Breuer seit 1882 Senf-Spezialitäten herstellt, hat Geschichte geschrieben. Hier finden Feinschmecker unter anderem die „Monschauer Senfpraline“, welche mit einem aromatischen Orangensenf abgestimmt wird und der Süßigkeit einen Hauch von Schärfe verleiht. Eine Produktionsstätte mit Renommee die alte Senfmühle in Erkelenz, wo Familie Terhorst seit 1929 ihren „Echten Terhorster Mostert“ fertigt. Mit drei Steinmahlgängen ist die Mühle die größte alte Senfmühle Deutschlands und heute – genau wie die Monschauer Senfmühle – Manufaktur und Museum.

Senf-Führungen

Wer den Einheitsgeschmack aus dem Supermarkt leid ist, kann sich hier durch die Region probieren und an Senf-Führungen teilnehmen:

www.duesseldorfer-senfladen.de (Düsseldorfer Senfmuseum und -laden der Düsseldorfer Löwensenf GmbH)

www.senfmuehle.net (Historische Senfmühlen Anno 1810 Cochem & Köln)

www.senfmuehle.de (Historische Senfmühle Monschau)

www.terhorst-gewuerze.de (Alte Senfmühle Erkelenz)

Wo Senf nach mehr schmeckt

Viele Gerichte erhalten durch das Würzen mit Senf eine besondere Note. Heike Langner und Ira Schneider haben für Sie einige Rezept-Tipps für die kalte Jahreszeit zusammengestellt und verraten ein Basis-Rezept zum Selber-Herstellen.

Senf-Basis-Rezept

Zutaten für 1 Glas

250 g gemahlene Senfsamen oder Senfpulver, erhältlich in Reformhäusern oder im Fachhandel

50 g Zucker oder Honig

200 ml Wasser

150 ml Weinessig, 5 % Säure

15 g Salz

Zubereitung

Wasser und Weinessig aufkochen und abkühlen lassen. Die Flüssigkeit lauwarm über die anderen Zutaten gießen und pürieren, sodass ein Brei entsteht. In ein sauberes Schraubglas abfüllen und gekühlt aufbewahren. Der Senf hält sich – je nach Zutaten – mehrere Wochen.

Tipp

Für den Apfelsenf einen pürierten Apfel als Flüssigkeit mit einrechnen. Den Senf nicht zu lange pürieren, da er sonst zu warm wird und an Aroma verliert!

Warmer Kartoffelsalat mit Apfelsenf

Zutaten für 4 Personen

600 g festkochende Kartoffeln

1 feinsäuerlicher Apfel

1 kleines Glas Gürkchen

1 Zwiebel

3 EL Kräuter- oder Weinessig

3 EL Öl

1 kleine Tasse heiße Brühe

2 TL Apfelsenf

Salz, Pfeffer, frische gehackte Kräuter

Radieschen geputzt und auf Viertel geschnitten

Zubereitung

Kartoffeln kochen und pellen. Noch warm auf Scheiben schneiden. Die Zwiebelwürfel in einer Pfanne auslassen und die heiße Brühe, den Essig und das Öl (mit dem Senf verrührt) zugeben. Dann die Marinade über die Kartoffelscheiben geben und gut durchmengen. Äpfel schälen, entkernen und auf kleine Würfel schneiden. Gürkchen abropfen lassen und ebenso auf Würfel schneiden. Den Kartoffelsalat mit Salz, Pfeffer und frischen gehackten Kräutern und Radieschen-Vierteln abschmecken.

Senfrostbraten – ein Rezept aus „Niederrheinische Küchenklassier – Kappes, Krutt und Kernpapp“ von Ira Schneider (Wartberg Verlag)

Zutaten für 4 Personen

4 Rindersteaks (aus dem Rücken geschnitten)

2 Zwiebeln

1 EL Mehl

4 EL scharfer Senf

4 EL Öl

100 ml süße Sahne

Zubereitung

Die Zwiebeln schälen und fein hacken. Die Steaks klopfen, mit Salz und Pfeffer würzen. Die gehackten Zwiebeln mit dem Senf vermengen und die Steaks auf der Oberseite damit bestreichen und mit etwas Mehl abstäuben.

Die Steaks mit der bestrichenen Seite in eine Pfanne mit heißem Fett geben und kräftig anbraten. Anschließend wenden und – je nach Dicke gute vier bis sechs Minuten weiter braten lassen.

Das Fleisch aus der Pfanne herausnehmen und einen Esslöffel Senf in den Bratsud geben. Mit Sahne ablöschen und etwas einreduzieren lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und den Rostbraten mit der Sauce servieren.

Dieser Beitrag ist im Magazin „Informiert!“ – Ausgabe 4/2016 der Bergischen Krankenkasse erschienen.

 

Kwalmän, Backesgrompere un Döppekooche

9783831324811Küchenklassiker aus der Eifel: Von tollen Knollen und mehr

Kartoffeln sind in der Eifel auch unter dem Begriff „Grompere“, „Jrumpere“ oder „Aerdäppel“ bekannt. In früheren Zeiten war sie neben Hafer, Buchweizen, Bohnen, Kohl, Obst und Milchprodukten das Hauptnahrungsmittel in der Eifel. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts etablierte sich die Kartoffel in den Gegenden um Trier, Münstermaifeld und Bollendorf. Fortan dehnte sich der Anbau des genügsamen Gewächses in der gesamten Eifel aus und prägt die Eifeler Küche.

Kartoffeln zum Frühstück und zum Abendbrot

Schon zum Frühstück aß man entweder eine Hafer- oder Buchweizengrütze oder aber Bratkartoffeln mit Quark. Mittags gab es oft Eintöpfe oder Kartoffelstampes mit Gemüse untereinander. Ein beliebtes Abendessen stellten Kwalmän, also Pellkartoffeln, mit etwas Butter oder Öl und Salz dar. Auch „Gromperegemösch“, gekochte Kartoffeln, die mit klein gewürfeltem Speck und gebräunten Zwiebelringen serviert wurden, waren zum Abendbrot sehr beliebt.

Kartoffeläufläufe und -spezialitäten

5_2 8B7A3907 1 doeppekoocheIn mannigfachen Variationen kennt die Eifeler Küche Kartoffelaufläufe, die als Backesgrompere, Schichtkartoffeln oder auch Scho(r)les daherkommen. Der bekannteste ist und bleibt jedoch der Döppekooche. Für den wörtlich übersetzten „Topfkuchen“ schichtet man eine Teigmasse aus rohen, geriebenen Kartoffeln, Eiern, Zwiebeln, durchwachsenem Speck oder Bratwurst in einen gusseisernen Bräter oder in eine andere feuerfeste Form. Im Ofenrohr wird er dann ausgebacken, bis sich eine braune Kruste bildet.

Gans des kleinen Mannes

8B7A4363 1Zu Anlässen wie Sankt Martin diente der Topfkuchen früher oft als Gans des kleinen Mannes und wurde mit gebutterten Schwarzbrotscheiben und Apfelmus gereicht. Auch süße Quarkküchlein aus Kartoffelteig, Rievkooche (Reibekuchen) oder ein herzhafter Grompere-Pudding sind als Kartoffelspezialitäten aus der Eifel überliefert.

Dies ist ein Auszug aus meinem Band „Küchenklassiker aus der Eifel – Stampes, Strüh und Schlootematsch“, der am 18. Oktober 2018 im Wartberg Verlag erscheint.

Köstliche Apfelzeit: Eine runde Sache

Auf den Obsttellern der Deutschen regiert der Apfel. Mit einem Verzehr von rund 20 Kilogramm Kilogramm pro Kopf und Jahr ist er unangefochten die Lieblingsfrucht. Funden zufolge stammt das Kernobst, das zu den Rosengewächsen zählt, ursprünglich aus Kleinasien und bereicherte schon den Speiseplan von Pharao Ramses II.

Zweifelsohne: der Apfel ist ein königlicher Genuss. Das saftig-säuerliche Obst schmeckt in Form von Gelee, als Kompott, im Kuchen oder einfach nur in Bierteig frittiert – ganz vorzüglich und lässt den Spätsommer zu einer runden Sache werden.

Apfel-Gelee mit Rosmarin

Zutaten für 6 Gläser à 250 ml

1 l Apfelgelee, www.die-fotokueche.deApfelsaft (klar oder naturtrüb)

500 g Gelierzucker 1:2

2 Zweige frischer Rosmarin

Saft von 1 Zitrone

Zubereitung

Den Apfelsaft mit den Rosmarin-Zweigen, dem Saft einer ausgepressten Zitrone und dem Gelierzucker in einen Topf geben, gut verrühren und über Nacht an einem kühlen Ort durchziehen lassen. Am nächsten Tag die Masse sprudelnd kochen lassen, bis sie geliert. Die Zweige entnehmen (einzelne Nadeln können nach Geschmack in der Masse verbleiben) und das Gelee heiß in Schraubgläser füllen.

Gut zu wissen

Wer das Apfelgelee von Streuobstäpfeln kochen möchte, lässt die geviertelten Äpfel mit Schalen und Kerngehäusen im Verhältnis 2:1 mit Wasser weichkochen.

Die Masse wird dann durch ein Sieb passiert und wie oben beschrieben mit dem Gelierzucker aufgekocht.

Äppel on Brued (ein Rezept von Niederrhein)

Zutaten für 4 Personen

125 g Schwarz- oder Vollkornbrot6_1 8B7A9224 1

400 g Apfelkompott

50 g gehobelte Mandeln

1 EL Rum

250 g Sahne

Zucker und Vanillezucker nach Belieben

Zubereitung

Das Brot zerkrümeln und mit Mandelblättchen in einer Pfanne trocken anrösten. Mit Rum beträufeln und beiseite stellen. Die Sahne mit etwas Zucker steif schlagen. Das Apfelkompott mit Vanillezucker abschmecken. Die Hälfte der Brotkrümel als erste Schicht in Dessertgläser füllen, dann Apfelmus und Sahne und abermals eine Schicht Brotbrösel, Apfelmus und Sahne obenauf geben. Zum Schluss mit gerösteten Mandelblättchen dekorieren.

Gut zu wissen

Schmackhaftes Apfelkompott für die „Brot-Äpfel“ ist im Handumdrehen selbst gemacht. 1 kg säuerliche Streuobstäpfel schälen, entkernen und auf Viertel schneiden. In etwas Wasser musig kochen lassen, dabei gelegentlich umrühren.

Mit Zucker abschmecken.

Apfelkuchen nach Elsässer Art

Zutaten für eine Spring- oder Tarteform mit 28 cm Durchmesser

Für den Teig8B7A9644 1

250 g Mehl

150 g nicht zu weiche Butter

3 EL Zucker, 1 Prise Salz, 1 Ei

 

Für die Auflage

6 mittelgroße süß-säuerliche Äpfel, vorzugsweise Delbar, Elstar oder Rubinette

Für den Rahmguss

50 ml Sahne

50 ml Milch

1-2 EL Zucker

1 Päckchen Vanillezucker

1 Ei

Für die Dekoration

Gehackte Nüsse oder Pistazienkerne

Zubereitung

Die Zutaten für den Teig miteinander verkneten und eine halbe Stunde ruhen lassen.

Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und in die gefettete Springform legen.  An den Rändern etwas hochziehen.

Die Äpfel schälen, entkernen und auf Viertel schneiden. Die gewölbte Seite der Äpfel mehrfach längs fein einritzen. Die Viertel von der Mitte aus mit einem Apfelviertel beginnend kreisförmig auf den Boden in der Springform legen. Den Kuchen nun 25 Minuten im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad Celsius vorbacken.

Die Zutaten für den Rahmguss miteinander verrühren und von der Mitte aus auf den vorgebackenen Kuchen geben.

Den Kuchen nun abermals 25 Minuten backen und nach dem Backen mit gehackten Nüssen oder Pistazienkernen dekorieren.

Mit Schlagsahne servieren.

Abbel-Leiwerchen (ein Rezept aus Nordhessen, Foto siehe Titel)

Zutaten für 4 Personen

4 Äpfel

150 g Mehl

2 EL Zucker

1 Prise Salz

125 ml helles Bier

1 Eiweiß

Ausreichend Fett zum Frittieren

Zimtzucker

Zubereitung

Die Äpfel schälen, das Kerngehäuse ausstechen und die Äpfel auf 1-2 cm dicke Ringe schneiden. Zutaten für den Teig miteinander verrühren. Diesen kurz ruhen lassen. Dann die Apfelringe in den Teig tauchen, etwas abtropfen lassen und sofort von beiden Seiten im heißen Fett ausbacken. Die Apfelringe auf einem Küchenkrepp etwas abtropfen lassen und warm mit Zimtzucker bestreut servieren.

Gut zu wissen

Auch die in Fett ausgebackenen Apfelstrauben, Apfelwürfel in Weißweinteig, sind sehr beliebt. Aus 2 Eiern, 2 klein gewürfelten Äpfeln, 1 EL Mehl, 2 EL Weißwein sowie Rosinen bereitet man einen Teig. Den Teig lässt man mithilfe einer Kanne in kreisförmig in das heiße Fett laufen. Das Gebäck von beiden Seiten goldbraun backen. Die Apfel-Häufchen mit Puderzucker bestreut servieren.

Weitere tolle Apfel- und Herbst-Rezepte finden Apfel-Fans in den Regionalkochbüchern Küchenklassiker im Wartberg Verlag und in der neuen Ausgabe der BMEL-Publikation Kompass Ernährung.

Pflaumenblau genießen

Im August haben Pflaumen und Zwetschen Hochsaison.  Die Zwetsche ist eine enge Verwandte der Pflaume und lässt sich nur schwer von ihr unterscheiden. Das Fruchtfleisch der Zwetsche ist fester als das der dunkelroten bis violetten Pflaume und ihr Kern lässt sich besonders leicht herauslösen. Sie ist darüber hinaus kräftig blau gefärbt und hat eine längliche bis ovale Form. Zwetschen haben im Übrigen etwas später Saison als die ein wenig runderen und weicheren Pflaumen.

Ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältnis

Zwetschen zeichnen sich durch ein ausgewogenes Zucker-Säure- Verhältnis aus und sind vor allem für Obstkuchen vom Blech eine beliebte Zutat. In Mittelbaden, dem größten zusammenhängenden Zwetschen-Anbaugebiet Europas, beginnt die Ernte des Steinobstes bereits Ende Juni und reicht bis Ende September.

Frühe und späte Sorten

Zu den frühen Sorten zählen „Ruth Gernstätter“ und „Hermann“, ab August sind die bekannten „Bühler Frühzwetschgen“ reif. Für den Frischverzehr eignet sich besonders die festfleischige und hocharomatische Sorte „Cacak‘s Schöne“. Die späte „Hauszwetschge“ wird aufgrund ihrer Süße indessen gerne für Kompott, zum Backen oder als Knödelfüllung verwendet. Es empfiehlt sich, Zwetschen immer reif zu kaufen, da sie kaum nachreifen. Den richtigen Reifegrad haben die Früchte, wenn sie auf Fingerdruck leicht nachgeben. Im Kühlschrank bleibt das Steinobst – je nach Sorte – bis zu einer Woche frisch.

In Österreich heißen alle „Zwetschke“

Die Bezeichnung „Zwetsche“ geht auf das romanische Wort „damascena“
zurück und bedeutet soviel wie „aus Damaskus kommend“. In Süddeutschland und der Schweiz heißt das blaue Steinobst „Zwetschge“ mit g. Im Saarland und in der Pfalz kennt man es als „Quetsche“ und in einigen Regionen Österreichs sagt man sogar zu jeder Pflaumenart „Zwetschke“.

Pflaumenmus-Projekt

Der aromatische Geschmack des Steinobsts lässt sich in Form von Pflaumen- oder Zwetschenmus optimal für die kalte Jahreszeit konservieren. Fast jedes Jahr (wenn die Ernte reich ist) starte ich ein kleines Pflaumenmus-Projekt in meiner Fotoküche. Ich habe die verschiedenen Schritte mit der Kamera eingefangen um zu demonstrieren, wie sukzessive aus den saftigen Pflaumen ein streichfähiges Mus wird.

Hier kommt das Rezept:

Pflaumen- oder Zwetschenmus1_10 059 1 pflaumenmus klein

Zutaten für circa 8 Gläser à 220 ml

3,5 kg Pflaumen

500 g Zucker (nach Geschmack auch weniger)

2 aufgeschlitzte Vanillestangen, 1 Zimtstange, 5 Nelken, Zitronensaft oder Weißweinessig

Zubereitung

Pflaumen waschen, entstielen, halbieren und entsteinen. Die Früchte in einen großen Topf oder Bräter geben und mit dem Zucker und den Gewürzen gut vermengen. Die Masse einige Stunden oder über Nacht etwas Saft ziehen lassen. Im Backofen oder auf dem Herd das Mus bei mittlerer Hitze über 2-3 Stunden langsam einköcheln lassen und dabei gelegentlich umrühren. Je nach Süße der Früchte kann etwas Zitronensaft oder Essig zugegeben werden. Vor dem Abfüllen in die Gläser das Pflaumenmus noch einmal bei voller Hitze kochen und anziehen lassen. Dann sofort in die sterilen Schraubgläser füllen und die Deckel fest verschließen.

Tipp

Das Pflaumenmus kann auch mit Rum oder Amararetto abgeschmeckt werden.

Erfrischend sauer: Johannisbeeren & Stachelbeeren

8B7A0533 1Um Johannistag (24. Juni) erreicht die Johannisbeere (rechts im Bild) ihre optimale Reife. Im Juli und August ist sie das Saisonobst schlechthin. Nicht nur als Gelee, sondern auch für Kuchen, Kaltschalen und Quarkspeisen ist sie eine erfrischende Zutat. Ähnlich herb ist die Stachelbeere (oben im Bild), welche etwa zeitgleich reif ist. Liebhaber kombinieren das saure Obst mit Erdbeeren, Himbeeren oder auch mit Vanille. Hier gibt’s einige Anregungen.

Back- und Einmachobst

Beide Beeren sind ein klassisches Back- und Einmachobst. Sowohl die frischen als auch die eingemachten oder tiefgefrorenen Früchte sind als Belag für Obstböden, Blechkuchen oder Torten sehr beliebt. Früher zu Omas Zeiten kamen gerne gezuckerte Stachelbeeren mit Tortenguss auf den Sonntagkuchen. Da Stachelbeeren nicht jedermanns Fall sind, sollte man auf die roten, milderen Sorten zugehen und sie für Neulinge mit etwas Zucker zu einem Kompott kochen. Dieses hat eine feine süß-säuerliche Note und kann als Dessert gegessen oder auch als Kuchenfüllung dienen. Aus Frankreich kommt die „Tarte au flan“, eine Vanillepudding-Kreation. Gut gekühlt schmeckt sie auch im Sommer mit Johannisbeeren sehr erfrischend.

Kaltschalen und Kompott

F6_4 8B7A0928 1 quarkspeise mit obstür heiße Tage macht sich eine Kaltschale aus Johannisbeeren, Stachelbeeren und Erdbeeren sehr gut. Sie kann solo als fruchtige Erfrischung oder mit Grießschnitten als süße Hauptmahlzeit serviert werden. Gezuckert oder als Kompott schmecken Johannisbeeren und Stachelbeeren auch morgens als Fruchtkomponente im Müsli mit Joghurt oder einfach nur so in einem Quark-Dessert.

Frisch verzehrt im Dessert

Neben Quarkspeisen sind auch Buttermilchkaltschalen und -desserts im Sommer sehr begehrt. Eine bekannte Nachspeise mit Johannisbeersaft ist die „Errötende Jungfrau“ oder das „Errötende (Bauern-) Mädchen“. Buttermilch und Johannisbeersaft bindet man mit Gelatine und lässt die Masse erkalten. Das Dessert hat eine Wackelpudding-ähnliche Konsistenz und man kann es nach Lust und Laune auch stürzen und mit Sahne und Früchten dekorieren. In einigen Regionen kennt man das Dessert mit schwarzen Johannisbeeren oder Preisebeeren oder auch unter dem Namen „Mädchenröte“.

Tarte au flan8B7A1454 1

Zutaten für 1 Tarteform à 26 cm Durchmesser oder 8 Tarteletts

Zutaten für den Mürbeteig

250 g Mehl

125 g Butter

65 g Zucker

1 Ei

Zutaten für die Füllung

1 l Milch

2 Päckchen Puddingpulver Vanille

5 EL Zucker

2 Eier

1 guter Stich Butter

2 Hände voll frische oder tiefgefrorene Johannisbeeren (abgetropft)

Johannisbeer-Rispen zum Dekorieren

Zubereitung

Die Zutaten für den Mürbeteig in eine Schüssel geben und mit der Hand zu einem geschmeidigen Teig kneten. Diesen etwa 2-3 Stunden kühl stellen und dann ausrollen. In eine kalt ausgespülte Tarteform legen und mit einer Gabel einstechen.

Das Puddingpulver mit einem Teil der Milch und dem Zucker verrühren. Die restliche Milch in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Die Masse kurz aufkochen lassen und dann vom Herd nehmen.

Den Pudding abkühlen lassen. Den Stich Butter unter den noch warmen Pudding rühren.  Unter den abgekühlten Pudding 2 Eier rühren und die Masse auf den Mürbeboden geben. Die Johannisbeeren auf der Puddingmasse verteilen.

Das Ganze bei 175 Grad Celsius circa eine knappe Stunde backen lassen, bis sich der Pudding auf der Tarte leicht braun färbt.

8B7A1022 1Errötende Jungfrau

Zutaten für 4 Personen

250 g rote oder schwarze Johannisbeeren,

alternativ Preiselbeeren

3 Blatt Gelatine

250 ml Buttermilch

60 g Zucker

1 Päckchen Vanillezucker

1 EL Zitronensaft

200 ml Schlagsahne

Frische Früchte zum Verzieren

Zubereitung

Die Johannisbeeren in etwas Wasser weichkochen und durch ein Sieb streichen. Das Fruchtmark mit der Buttermilch, dem Zucker, dem Vanillezucker und dem Zitronensaft glattrühren. Sahne steif schlagen und beiseitestellen. Die Gelatine nach Packungsanweisung in Wasser auflösen und etwas von der Buttermilchmasse unterrühren. Die Gelatinemasse und die Hälfte der Sahne dann nacheinander unter die restliche Buttermilchmasse ziehen. Die Masse in Schalen einfüllen und nach dem Steifwerden mit der restlichen Sahne und den frischen Früchten dekorieren.

Rotes S8B7A1191 1tachelbeerkompott oder Rote Beeren-Kaltschale

500 ml Wasser

600 g rote Stachelbeeren

Zucker nach Geschmack

1 Päckchen Vanillezucker oder das Mark einer Vanillestange

2 EL Stärke oder für ein Kuchenbelag 2 Päckchen Tortenguss

Zubereitung

Die gewaschenen und enstielten Früchte (Erdbeeren halbieren oder vierteln) mit der Flüssigkeit, dem Zucker und dem Vanillemark zum Kochen bringen. Stärke in etwas kaltem Wasser aufrühren und zur kochenden Masse geben. Die Masse unter ständigem Rühren kurz aufkochen lassen und von der Herdplatte nehmen. Die abgekühlte Grütze mit Zucker abschmecken und im Kühlschrank kalt werden lassen. Als Kaltschale oder zu Grießbrei, Vanillepudding oder -eis servieren.

Tipp

Für eine Rote Beerenkaltschale einfach Erdbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren dazunehmen und die Stachelbeermenge reduzieren.

 

Einmachklassiker Erdbeermarmelade

8B7A8788 1 mit quelle kleinAlt Bewährtes neu probiert

Ein kulinarisches Highlight im Juni ist zweifelsohne frische Erdbeermarmelade, die man im Handumdrehen auch selber machen kann. Man braucht schmackhafte, vollreife Erdbeeren, Zitronensaft und Gelierzucker – mehr nicht.

Den Klassiker neu erleben

Wer Lust hat, erfindet den Klassiker neu und gibt feingehackte Pfefferminze, Zitronenmelisse, Orangensaft oder -likör dazu. Auch Erdbeer-Prosecco oder Erdbeer-Mango ergeben traumhafte Kombinationen.

Hier sind die Rezepte:

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Erdbeermarmelade klassisch

1 kg Erdbeeren

500 g Gelierzucker 2:1

Saft 1 Zitrone

Zubereitung

Die Erdbeeren vorsichtig waschen und von den Stielansätzen befreien.

Erdbeeren klein schneiden und mit dem Gelierzucker und dem Zitronensaft vermischen, einige Stunden Saft ziehen lassen. Dann die Masse in einem großen Topf sprudelnd kochen lassen, bis sie anzieht. Gelierprobe machen, Schaum abschöpfen und die Marmelade heiß in vorbereitete, sterile Schraubgläser füllen. Die Gläser sofort verschließen.

Erdbeer-Marmeladenschaum

Da Erdbeeren Eiweiß enthalten, entwickeln sie beim Einkochen verhältnismäßig viel Schaum. Wenn man die Gläser länger aufheben möchte, sollte man den Schaum abschöpfen. Bei uns zu Hause gibt’s immer ein Glas Schaum extra, das sofort aufs Brot kommt. Superlecker!

Tipp

Wer die Marmelade nicht so stückig mag, kann die Masse auch pürieren. Raffiniert abgerundet schmeckt die Erdbeermarmelade mit einem Schuss Orangenlikör. Den gibt man zum Schluss vor dem Einfüllen einfach mit in den Topf. Auch frische Kräuter wie Pfefferminze oder Zitronenmelisse runden die Erdbeermarmelade herrlich ab. Man gibt kurz vor Ende der Kochzeit circa 2 TL feingehackte Kräuter mit in den Topf. Das Aroma der Kräuter entfaltet sich während der ersten Tage im Glas.

8B7A8848 1 mit quelle kleinErdbeer-Prosecco-Konfitüre

500 g Erdbeeren

250 ml Prosecco, trocken

500 g Gelierzucker 2:1

Saft 1 Zitrone

Zubereitung

Die Erdbeeren vorsichtig waschen und von den Stielansätzen befreien.

Erdbeeren klein schneiden und mit dem Gelierzucker, dem Prosecco und dem Zitronensaft vermischen. Dann die Masse in einem großen Topf sprudelnd kochen lassen, bis sie anzieht. Gelierprobe machen, Schaum abschöpfen und heiß in vorbereitete, sterile Schraubgläser füllen. Die Gläser sofort verschließen.

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Erdbeer-Orangen-Aufstrich

500 g Erdbeeren

2 Bio-Orangen (Abrieb und Saft mit Fruchtfleisch)

500 g Gelierzucker 2:1

Zubereitung

Die Erdbeeren vorsichtig waschen und von den Stielansätzen befreien.

Erdbeeren klein schneiden und pürieren. Die Orangen heiß abwaschen und die Schale davon reiben. Dann die Orangen auspressen und mitsamt dem Saft und dem Erdbeerpüree in einem großen Topf geben. Den Gelierzucker hinzufügen und dann die Masse sprudelnd kochen lassen, bis sie anzieht. Gelierprobe machen, Schaum abschöpfen und heiß in vorbereitete, sterile Schraubgläser füllen. Die Gläser sofort verschließen.

Tipp

Erdbeer-Mango ist ebenfalls ein Gedicht! Man püriert beide Fruchtsorten und gibt sie im Verhältnis 500 g Erdbeeren, 500 g Mango und 500 g 2:1 Gelierzucker in den Topf. Zitrone ist je nach Säure der Mango optional.

Gestreuselt – nicht gerührt

Rheinischer Ribbel

Im Rheinland ribbelt es auf dem Kuchen. Hier wird der Streuselkuchen nämlich „Ribbel“ oder „Riwwel“ genannt. Ribbeln meint „reiben“ oder mit den Händen oder Fingern zu Krümeln zerreiben. Und genau das macht einen guten Streusel aus. Er ist über und über bedeckt mit dem leckeren Zeug 😉…

Knusprige Teig-Knübbelchen als Kuchen-Topping

Runde, satte Teig-Knübbelchen, die auf Butter- und Obstkuchen schön knusprig gebacken werden, sind das Typische am Streusel. Damit sie nicht zu trocken sind, nimmt man viel Butter für die Saftigkeit. Zucker, Fett und Mehl werden für den Ribbel im Verhältnis 1:1:2 verknetet.

Hefeteig oder Knetteig

Für Obstblechkuchen ist Hefeteig der Klassiker schlechthin. Aber auch Knetteig kann als Unterlage für einen Streuselkuchen in Frage kommen. Ursprünglich soll der Streuselkuchen aus Schlesien stammen, in ganz Deutschland hat er allerdings Verbreitung gefunden. Im Rheinland ist er zudem der klassische Beerdigungskuchen und auch in den USA kennt man den streuseligen Hefekuchen als „Rivel Kuchen“. Deutsche und auch holländische Auswanderer haben das Rezept im Laufe des 19. Jahrhunderts mitgebracht. In Kochbüchern aus Pennsylvania findet man den Kuchen sehr häufig mit Knetteig, einer Füllung aus Melasse-Sirup und Streuseln. Oft wird er auch als „pebble dash pie“ bezeichnet, was übersetzt „Rauhputz Pastete“ bedeutet und an die kieselartigen Streusel erinnert. Zum Frühstück oder auch zum Kaffee am Nachmittag reicht man ihn bis heute gerne.

Mein Favorit – saftiger Kirschstreusel

Wer Lust auf einen Streuselkuchen bekommen hat, findet hier ein gelingsicheres Rezept für einen saftigen Kirschstreusel.

Zutaten für eine runde Auflauf- oder Springform (26-28 cm Durchmesser)

Für den Teig

250 g Mehl

1 Ei

40 g Zucker

20 g frische Hefe

125 ml lauwarme Milch

40 g weiche Butter

Für die Füllung

1 Glas Sauerkirschen (450 g)

2-3 EL Zucker

1 Päckchen Puddingpulver Vanillegeschmack

Für die Streusel

75 g Zucker

75 g Butter

150 g Mehl

Zubereitung

Aus den Zutaten für den Teig einen üblichen Hefeteig bereiten. Nach zweimaligem Gehen den Teig ausrollen und in die gefettete Backform legen, den Teig an den Rändern etwas hochziehen.

Den Saft der Sauerkirschen auffangen und mit dem Puddingpulver verrühren. Die Kirschen und den Saft dann im Kochtopf mit dem Zucker aufkochen, bis die Masse anzieht. Kurz abkühlen lassen und über den Hefeteig in der Form geben.

Die Butter in einem Topf schmelzen, dabei nicht zu heiß werden lassen. Dann den Zucker und das Mehl zugeben und mit den Händen schnell zu Streuseln verarbeiten.

Diese über die Kirschmasse auf dem Kuchen verteilen. Den Kuchen bei 190 Grad Celsius im vorgeheizten Backofen bei Ober-Unterhitze goldbraun backen. Nach etwa einer halben Stunden den Kuchen aus dem Ofen nehmen und noch warm oder kalt mit Vanille-Eis oder Sahne servieren.

Wilde Suppenküche

April ist der perfekte Monat für eine Frühjahrssuppe. Die ersten Wildkräuter stehen nun im Saft und haben besonders zarte, mild aromatische Blätter. In früheren Zeiten war es üblich, von den ersten Wildkräutern eine Stärkungssuppe zuzubereiten. Nach dem langen Winter sehnte man sich nach frischem Grün, um neue Vitamine und Mineralstoffe zu tanken.

Vitamine und Mineralstoffe tanken

Löwenzahn, Gundermann und Giersch, Gänseblümchen, Knoblauchsrauke und Wiesenschaumkraut zählen neben Bärlauch zu den ersten Wildkräutern im Jahr. Wildkräutereinsteiger können auf Basis von Kartoffelsuppe und einer Handvoll Wildkräuter eine schmackhafte Suppe herstellen und sich sukzessive an den leicht bitteren Geschmack der verschiedenen Kräuter herantasten. Ein Schuss Sahne kann die Suppe abrunden und etwas mildern.

Viele Rezepte für die Frühjahrssuppe

Jede Region hat ihre Namen und Variationen für die Stärkungssuppe. Im Sauerland und in Ostwestfalen Lippe kennt man das „Heggengemös“. Mit den ersten Wildkräuter und mit Spitzen von überwintertem Gemüse wie Spinat, Porree und Grünkohl bereitete man die vitaminreiche Suppe – bevor das erste Gemüse im Garten soweit war. Am Niederrhein heißt die Suppe Fasten- oder Gründonnerstagssuppe. In Nordhessen bereitet man indes lieber die „Griene Soß“ von den ersten Gartenkräutern wie Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer, Schnittlauch, Borretsch, Dill, Zitronenmelisse. Natürlich lassen sich Dip-Kreationen wie diese auch mit Wildkräutern umsetzen.

Bitterstoffe sind gut für Magen und Darm

Die meisten Wildkräuter enthalten Bitterstoffe, die gut für Magen und Darm sind. Sie wirken wie eine Frühjahrskur von innen, bestätigen Wildkräuter-Experten – denn sie regen die Verdauung und somit den Stoffwechsel an. Viele Stoffwechselprozesse kommen erst durch den Genuss von Bitterstoffen in Gang, denn die bitteren Kräutlein stimulieren Gallenblase, Leber und Bauchspeicheldrüse. Sie regen darüber hinaus die Leber an, welche bekanntlich dafür sorgt, dass der Körper für ihn schädliche Substanzen ausscheidet.

Wer die Frühjahrssuppe oder den Dip ausprobieren möchte, findet hier einige Rezepte.

Heggengemös – Heckengemüse

Auf Basis der ersten Wildkräuter und mit Spitzen von überwintertem Gemüse wie Spinat, Porree und Grünkohl bereitete man früher im Sauerland und auch in Ostwestfalen-Lippe eine vitaminreiche Suppe.

Heggengemös

Zutaten für 4 Personen

1 kg Wildkräuter und Gartengemüse (z B. junge Triebe von Brennnesseln, Löwenzahn, Holunder, Spinat, Lauch, letzte Triebe vom überwinterten Grünkohl)

5 Zwiebeln

500 g Kartoffeln

Salz, Pfeffer

2 Liter Wasser

150 ml Sahne

Nach Belieben Mettenden

Zubereitung

Kartoffeln und Zwiebeln schälen und würfeln. Wildkräuter waschen und hacken. Zusammen mit dem leicht gesalzenen Wasser aufsetzen und alles weichkochen lassen. Nach Belieben die Suppe so belassen oder pürieren. Die Mettenden einige Zeit in der Suppe ziehen lassen. Vor dem Servieren mit etwas Lauchspitzen dekorieren und servieren.

Fasten- oder auch Gründonnerstagssuppe vom Niederrhein

Zutaten

1 kg Wildkräuter und Gartengemüse (z B. junge Triebe von Brennnesseln, Löwenzahn, Holunder, Spinat, Lauch, letzte Triebe vom überwinterten Grünkohl)

5 Zwiebeln

500 g Kartoffeln

Salz, Pfeffer

2 Liter Wasser

150 ml Sahne

Zubereitung

Kartoffeln und Zwiebeln schälen und würfeln. Wildkräuter waschen und hacken. Zusammen mit dem leicht gesalzenen Wasser aufsetzen und alles weichkochen lassen. Nach Belieben die Suppe so belassen oder pürieren.

Tipp

Mit gerösteten Brotstückchen und Lauchringen dekorieren.