Backen fürs Fest

Leckeres aus der Advents- und Weihnachtsbäckerei

Der erste Advent rückt immer näher und damit auch die Lust auf leckeres Weihnachtsgebäck. Klassiker wie Zimtsterne, Vanillekipferl, Schwarz-Weiß- oder Spritzgebäck dürfen auf keinem Plätzchenteller fehlen. Etwas aufwändiger – aber nicht weniger lecker – sind Lebkuchen, Spitzbuben, Springerle oder Weihnachtsstollen. Welches Gebäck sich besonders für Kinder und Familien eignet, erfahrt Ihr in diesem Beitrag.

Kinderplätzchen

Schon die Kleinsten lieben es, mit Plätzchenausstechern Butterkekse aus dem Teig zu stanzen. Mit Zuckerguss, Schokolade und Streuseln verziert, bringen die bunten Plätzchen gute Laune auf den Nikolausteller. Ein einfaches Grundrezept für den Mürbeteig besteht aus 500 g Weizen- oder Dinkelmehl (Type 405, 550 bzw. 630), 150 g feinem Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker, 2 Eiern, 250 g weicher Butter und 1 gestrichenen TL Backpulver. Für dunklen Teig gibt man außerdem 2-3 EL Kakao dazu.

Gebäck für die ganze Familie

Für große Familien eignen sich besonders Rollenkekse oder Schnittplätzen. Hier bleibt der Aufwand überschaubar und man hat im Handumdrehen eine große Menge Teig bereitet, die schnell zu Keksen verarbeitet ist. Man rollt den Teig (hier kann auch das oben genannte Grundrezept verwendet werden) zu einer Art Wurst und schneidet dann – wie von einer Salami – drei bis vier Millimeter große Scheiben ab. Mit einer Gabel lässt sich dann ein Muster in die Kekse prägen.

Berliner Brot oder Linzer Schnitten zählen ebenfalls zu den schnellen Weihnachtsklassikern vom Blech. Die Masse wird im Ganzen auf dem Blech gebacken und nach dem Auskühlen in mundgerechte Rauten oder Vierecke geschnitten.

Spritzgebäck wie bei Oma

Auch Spritzgebäck lässt sich in großen Mengen mit einem entsprechendem Fleischwolf-Aufsatz zügig verarbeiten. Wenn einige Helfer in der Weihnachtsbackstube am Werk sind, kann man sich die Arbeit gut einteilen. Nach der Teigbereitung mit Ruhezeit lässt einer der Helfer die Masse durch den Wolf, während ein anderer die langen Schlangen in Empfang nimmt und auf einem Backpapier ablegt. Ein Dritter bringt das Spritzgebäck dann in die gewohnte Stäbchen- , S- oder Kreisform und legt sie auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche.

Stollen für die Kaffeetafel

Weihnachtsstollen sind zwar etwas aufwändiger in der Teigbereitung, aber dafür kann man sie gut im Voraus backen und in einer Dose an einem kühlen Ort über Wochen lagern. Neue Geschmackserlebnisse lassen sich mit Dinkelmehl, mit Mohn oder auch mit getrockneten Cranberrys und Aprikosenstückchen statt mit Rosinen und Zitronat/Orangat zaubern.

Dinkelmohnstollen

Graumohn eignet sich zum Backen besonders gut, da er kaum Bitterstoffe erhält. Sehr bekannt ist der Waldviertler Graumohn, der aus dem gleichnamigen österreichischen Gebiet stammt und das EU-Siegel „geschützte Ursprungsbezeichnung“ tragen darf. Über das Internet ist der Edel-Mohn sogar bei Direktvermarktern erhältlich.

Hier findet Ihr Rezept-Anregungen …

Marmorplätzchen (Schwarz-Weiß-Gebäck in seiner schnellen Variante)

Zutaten für den hellen Teig

250 g Mehl
100 g Puderzucker
1 Päckchen Vanillezucker
175 g Butter

Zutaten für den dunklen Teig

zusätzlich 2 EL Back-Kakao

Zubereitung

Die Zutaten für den hellen und den dunklen Teig jeweils in eine Schüssel geben und gut durchkneten. Die Teige für eine halbe Stunde kühlstellen.
Den hellen und den dunklen Teig auch grob durcheinanderkneten und Rollen formen. Hiervon lassen sich dann Marmorplätzchen abschneiden.

Das Gebäck wird bei 180 Grad Celsius Ober-Unterhitze circa 10 Minuten gebacken. Es darf nicht zu dunkel werden! Es empfiehlt sich, beim Backvorgang zuzuschauen, um direkt eingreifen zu können, wenn es anfängt zu bräunen.

Linzer Schnitten

Zutaten für ein kleines Backblech, ca. 30 x 40 cm

275 g weiche Butter
225 g Puderzucker
2 Eier Größe M
2 TL Zimt, etwas Zitronenabrieb
275 g gemahlene Mandeln oder andere Nüsse
375 g Mehl
225 g Himbeer- oder Johannisbeergelee
etwas Puderzucker zum Bestäuben des Gebäcks

Zubereitung

Butter, Zucker und Eier schaumig aufschlagen, dann die Gewürze zugeben und mit den Mandeln und dem Mehl unterkneten. Den Teig an einem kühlen Ort etwas ruhen lassen. Zum Verarbeiten sollte der Teig gut gekühlt sein, da er sonst zu weich ist.

Den Teig bemehlen, nochmals etwas aufarbeiten und etwa in der Mitte teilen. Die etwas größere Hälfte des Teigs rund 3-5 mm dick ausrollen. Den Teig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben und mit dem Gelee betreichen.

Nun die andere Hälfte des Teigs gut 2-3 mm dick ausrollen und verschieden große Sterne ausstechen und auf dem Gelee verteilen. Oder das klassische Gitter-Muster aufbringen. Hierfür lange Schlangen von 1 cm Breite aus dem ausgerollten Teig schneiden und den mit Gelee bestrichenen Teig damit belegen. Die Linzer Schnitten bei 175 Grad Ober-Unterhitze im vorgeheizten Backofen gut 30 Minuten backen lassen.

Nach dem Auskühlen mit etwas Puderzucker bestäuben. Dabei nur die Inseln mit den Sternen bestäuben, sodass die Geleeschicht noch sichtbar bleibt.

In Vierecke (4 x 4 cm oder kleiner) schneiden und genießen. Am besten schmecken die Schnitten, wenn Sie etwas abgelagert sind.

Spritzgebäck nach Omas Art

Zutaten für 40-50 Plätzchen

200 g Butter
100 g Puderzucker
1 Vanillezucker
1 Prise Salz
1 Ei (Größe L)
330 g Mehl
1 EL Milch
Abrieb von 1 Bio-Zitrone

Außerdem

Backpapier
Schokoladenkuvertüre

Zubereitung

Alle Zutaten außer dem Mehl schaumig schlagen. 220 g Mehl unterrühren und den Rest locker unterkneten. Den Teig über Nacht an einem kühlen Ort ruhen lassen.
Den Teig portionieren und durch einen Fleischwolf mit Gebäckaufsatz geben. Man kann verschiedene Muster spritzen. Mit der Sterntülle lassen sich lange stabile „Schlangen“ spritzen, die auch in S-Form oder als Kringel auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech gelegt werden können.
Bei 175 Grad Celsius im vorgeheizten Backofen abbacken. Die Plätzchen brauchen, je nach Ofen und Größe des Gebäcks ca. 7-10 Minuten.
Die ausgekühlten Plätzchen am nächsten Tag nach Belieben teilweise (mit den Enden) in Vollmilch- oder Zartbitter-Kuvertüre tauchen. Das getrocknete Gebäck in einer Dose an einem kühlen Ort lagern.

Tipp

Es lohnt sich, gleich die doppelte bis vierfache Menge an Teig vorzubereiten.

Dinkelmohnstollen

Für den Teig

350 g Dinkelvollkornmehl, weiteres Mehl zum Aufarbeiten des Teigs
100 ml flüssige Butter oder Öl
80 g Zucker
15 g Hefe (ein knapper halber Würfel)
200 ml lauwarmes Wasser
1 Ei Größe L

Für die Füllung

80 g flüssige Butter
3-4 EL Graumohn (ganze Samen oder zermahlen)
3-4 EL Zucker

Für die Dekoration

Puderzucker

Zubereitung

Das Mehl in eine Schüssel geben und in der Mitte eine Mulde formen. Die Hefe mit 2 TL Zucker hineinbröseln und mit etwas lauwarmem Wasser aufrühren.
Den Teigansatz an einem warmen Ort gehen lassen. In der Zwischenzeit die Butter für die Füllung schmelzen lassen und den Graumohn (in einer Mühle zermahlene oder zerstößelte Samen sind aromatischer) sowie den Zucker unterrühren. An Seite stellen.

Wenn der Vorteig genug Blasen geworfen hat, die restlichen Zutaten zum Teig geben und alles gut verkneten. Den Teig abermals etwas gehen lassen, dann mit etwas Mehl aufarbeiten, bis er nicht mehr klebt. Auf einer bemehlten Fläche den Teig mit dem Nudelholz zu einem Rechteck von circa 25 x 35 cm ausrollen.

Die Mohnfüllung gleichmäßig darauf verteilen und den Stollen von beiden Außenseiten zur Mitte hin aufrollen. Die entstandene Rolle links und rechts, also jeweils die Enden, nach oben etwas einschlagen. Die Rolle auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und mit Wasser bepinseln.

Zum „Übertragen“ der Rolle auf das Blech ein Brett oder einen Kuchenheber nutzen, damit sie nicht bricht.

Den Stollen nun im vorgeheizten Ofen bei 200 Grad circa 10 Minuten und dann bei 180 Grad circa 30 Minuten backen. Den Stollen halbieren, vollständig auskühlen lassen und mit Puderzucker bestreuen. In einer Dose an einem kühlen Ort aufbewahren.

Veröffentlicht von

redis

Ich schreibe und fotografiere zu genussvollen Themen. Von der Foto-Reportage über Rezept-Strecken bis hin zum Kochbuch. Als Food-Journalistin setze ich Kulinarisches in Szene - in Wort und Bild.