Mit Gewürzen wird’s bunt und würzig
Kräuter und Gewürze sind wie das Salz in der Suppe. Fein abgestimmt machen sie aus einfachen Gerichten unvergessliche Kompositionen. Durch reizvolle Farben und Aromen beflügeln sie Auge und Gaumen gleichermaßen. So manche Speise wird durch die Zugabe der gerebelten, zerstoßenen oder gemahlenen Pflanzenteile nicht nur besonders schmackhaft, sondern auch bekömmlich. Das Spektrum der Gewürze ist vielseitig und bietet kurzum für jeden Anlass etwas. Schonend getrocknet bereichern die würzigen Begleiter das gesamte Küchenjahr hindurch den Speisezettel und stellen für den Koch und Feinschmecker eine verlässliche Größe dar.
Scharfe Fruchtgewürze – Chili, Paprika und Pfeffer
Als fruchtig – scharfe bis zitronig-rauchige Speisegewürze gelten Chili, Paprika und Pfeffer. Sie werden aus getrockneten Fruchtschoten verschiedener Chili- und Paprikafrüchte gewonnen. Je nach Größe, Farbe und Geschmack oder Schärfe unterscheidet man zwischen Chili, Spanischer Pfeffer, Peperoni, Peperoncini oder Pfefferoni. Nahezu alle Arten enthalten in unterschiedlicher Konzentration den Stoff Capsaicin, der für die Schärfe verantwortlich ist. Während echter Pfeffer, die Frucht des Pfefferstrauchs, neben Ingwer schon im Mittelalter bekannt war, gelangten die scharfen Schoten erst etwas später mit der Entdeckung Amerikas durch Columbus nach Europa. Als frische und getrocknete Schoten, als Chiliflocken, -fäden oder Pulver haben sie heute in der Küche ihren festen Platz und dienen sogar zum raffinierten Aromatisieren von feinen Süßspeisen und Schokolade. Das bekannteste Chilipulver ist der Cayenne-Pfeffer, welcher eine Mischung aus unterschiedlichen Chilisorten darstellt.
Auch beim echten Pfeffer, der seine Schärfe dem Alkaloid Piperin verdankt, unterscheidet man verschiedene Sorten – schwarze, grüne und weiße Pfefferkörner. Die schwarzen Pfefferkörner sind unreif geerntete, getrocknete Beeren, die durch den Fermentationsprozess ihre runzelige Form und dunkle Farbe gewinnen. Eine Varietät des schwarzen Pfeffers ist der rötliche „Kampot Rouge“-Pfeffer. Er betört durch eine erfrischende Schärfe. Der grüne Pfeffer, der eine sehr scharfe, mitunter kräutrige Note hat, wird nach der Ernte in Salzwasser eingelegt oder gefriergetrocknet. Zur Gewinnung des weißen, mild schmeckenden Pfeffers erntet man die Beeren in reifem Zustand und entfernt ihre rote Schale sowie das Fruchtfleisch. Kurzgebratenes und Fleischgerichte, aber auch edle Schokoladendesserts oder Obst bekommen durch einen Hauch Pfeffer eine besondere Note.
Wurzelgewürze – Ingwer und Kurkuma
Als Wurzelgewürze kennt man neben Zwiebeln, Sellerie oder Meerrettich auch die Rhizome (Sprossknollen) einiger Pflanzenarten. Die bekanntesten unter ihnen sind Ingwer und Kurkuma. Beide sind in der Indischen Küche zu Hause und eng miteinander verwandt. Unter den Bezeichnungen „gelber Ingwer“, „Safranwurzel“ oder „Gelbwurz“ ist die überbrühte, geschälte und getrocknete Sprossknolle des Kurkumas als Pulver zu haben. Aber auch frisch ist das zitronig bis brennend-scharfe Gewürze im Handel erhältlich. Nicht nur zum Würzen von Currys oder Chutneys sind die Knolle des Ingwers und des Kurkumas beliebt, sondern auch zum Färben von Speisen und Getränken oder zum Aromatisieren von Limonaden. Beide Rhizome sind als Pulver außerdem wichtiger Bestandteil von Curry-Mischungen.
Einige leckere Rezept-Quickies zum Ausprobieren
Heißer Ingwer-Tee
Zutaten für 4 Tassen
1 Ingwerwurzel
1 l Wasser
Honig nach Belieben
Zubereitung
Ein circa 4 cm langes Stück von der Ingwerwurzel abschneiden und Schälen. Auf Scheiben schneiden und mit kochendem Wasser überbrühen. Rund 10 Minuten gut durchziehen lassen und dann mit Honig abschmecken.
Tipp
Wer mag, kann auch noch Nelken und Wacholder mit in den Tee geben.
Curry-Sauerrahm-Dip
Zutaten für 1 Schälchen
250 g Sauerrahm oder Schmand
½ TL Curry
4 EL Aprikosenmarmelade
Salz, Paprika, Pfeffer
Zubereitung
Alle Zutaten miteinander verrühren und mit Salz, Paprika und Pfeffer abschmecken. Zu Fondue, Raclette oder zu Fleisch und Käse reichen.
Scharfe Bratkartoffelpfanne
Zutaten für 4 Personen
1 kg Pellkartoffeln vom Vortag
1 große Zwiebel
10 Cocktailtomaten
125 g geriebener Gouda
Salz, Pfeffer und Chiliflocken
Fett für die Pfanne
Zubereitung
Die Kartoffeln pellen und auf 2-3 mm dicke Scheiben schneiden. Die Zwiebel ebenfalls schälen und auf Ringe schneiden. Zwiebeln im Fett anrösten und die Kartoffelscheiben zugeben. Mit Salz, Pfeffer und Chiliflocken würzen. Sobald die Kartoffeln etwas bräunen, die Cocktailtomaten zugeben und mit schmoren lassen. Zum Schluss den Gouda zugeben und schmelzen lassen. Sobald er geschmolzen ist, kann das Gericht mit etwas Brot serviert werden.
Tipp
Wem Chiliflocken zu scharf sind, kann alternativ Paprika nehmen.