Backen zum Martinstag

Von Weckmann bis Arme Ritter

Am 11. November ist „Sankt Martin“ – ein Lichterbrauch, der auf den Heiligen Martin von Tours zurückgeht und mit allerlei traditionellen Köstlichkeiten einhergeht. Besonders der Martinswecken, der nach dem Laternenumzug an Kindergarten- und Grundschulkinder ausgegeben wird, ist vielen in besonderer Erinnerung.

Weckmann, Martinsbrezel, Martinsgans und Kesselskuchen

Auch der Weckmann oder Stutenkerl, ein Gebildebrot in Form eines Männchens mit Pfeife, die Martinsbrezel oder die Martinsgans sind symbolisch und kulinarisch mit dem Martinstag verbunden. In früheren Zeiten wurde in ärmeren Haushalten statt Gänsebraten auch oft ein Kessels- oder Pottkuchen aus Kartoffeln und Mettwurst zum Martinstag gereicht.

Armer Ritter

Reste des Kartoffelkuchens backte man nochmals in der Pfanne aus, ebenso alt gewordenes Stutenbrot, zum Beispiel das vom Weckmann, verwertete man als „Arme Ritter“. Hierfür werden die Brotscheiben in ein mit etwas Milch verschlagenes Ei getaucht und in Fett in der Pfanne knusprig ausgebacken. Mit Zimt und Zucker sowie etwas Apfelmus serviert, war das ein Genuss.

Egal für welche Köstlichkeit man sich am Martinstag entscheidet, der Brauch des Miteinander-Teilens nach dem Vorbild Martins steht dabei im Vordergrund. Vielleicht habt Ihr Lust, Zimtschnecken (Rezept siehe unten) zu backen und diese am Martinstag nach dem Umzug mit Familie und Freunden zu genießen? Ein heißer Punsch oder Kakao passt dazu. Das Rezept für ein Martinsbrot mit Äpfeln findet Ihr hier.

Zimtschnecken

Zutaten für 14-16 Schnecken

550 g Mehl

50 g Zucker

20 g Hefe

150 ml Milch

60 g Butter

1 Ei

1 TL Kardamom

½ TL Salz

Für die Füllung

50 g weiche Butter

2 EL Zucker

1 EL Zimt

Zum Bestreichen und Bestreuen

1 Ei mit 1 EL Wasser

Hagelzucker

Außerdem

Mehl für die Arbeitsplatte

Zubereitung

Das Mehl in eine Schüssel geben und in der Mitte eine Mulde bilden. Die Hefe hineinbröseln und mit dem Zucker und etwas lauwarmem Wasser sowie einem Teil des Mehls einen Vorteig anrühren. Diesen etwas gehen lassen, bis er kleine Blasen bildet.

In der Zwischenzeit die Milch erwärmen und die Butter darin schmelzen lassen. Die Butter mit der Milch, dem Ei, dem Salz und dem Kardamom in die Schüssel mit dem Vorteig geben und alles gut verkneten. Den Teigballen noch ein weiteres Mal ruhen lassen.

Nach einer guten halben Stunde an einem warmen Ort sollte er sich nahezu verdoppelt haben. Nun den Teig abermals mit etwas Mehl durchwirken, sodass er nicht mehr klebrig, sondern elastisch ist. Mit einem Nudelholz auf ein circa 30 x 22 großes Rechteck ausrollen. Die Fläche mit der weichen Butter bestreichen. Den Zimt mit dem Zucker mischen und aufstreuen. Nun das Rechteck von der langen Seite her engmaschig aufrollen und mit einem Messer circa zwei bis drei Zentimeter breite Scheiben davon abschneiden. Diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech oder eng aneinander in eine Auflauf- oder Kuchenform legen. Die Teilchen mit dem Ei-Wasser-Gemisch bestreichen und etwas Hagelzucker aufstreuen.

Die einzelnen Schnecken bei 200 Grad Celsius im vorgeheizten Ofen circa 20-25 Minuten backen lassen. Die als Brötchensonne ausgebackenen Schnecken brauchen etwas länger.

 

Veröffentlicht von

redis

Ich schreibe und fotografiere zu genussvollen Themen. Von der Foto-Reportage über Rezept-Strecken bis hin zum Kochbuch. Als Food-Journalistin setze ich Kulinarisches in Szene - in Wort und Bild.