Küchenklassiker aus der Eifel: Von tollen Knollen und mehr
Kartoffeln sind in der Eifel auch unter dem Begriff „Grompere“, „Jrumpere“ oder „Aerdäppel“ bekannt. In früheren Zeiten war sie neben Hafer, Buchweizen, Bohnen, Kohl, Obst und Milchprodukten das Hauptnahrungsmittel in der Eifel. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts etablierte sich die Kartoffel in den Gegenden um Trier, Münstermaifeld und Bollendorf. Fortan dehnte sich der Anbau des genügsamen Gewächses in der gesamten Eifel aus und prägt die Eifeler Küche.
Kartoffeln zum Frühstück und zum Abendbrot
Schon zum Frühstück aß man entweder eine Hafer- oder Buchweizengrütze oder aber Bratkartoffeln mit Quark. Mittags gab es oft Eintöpfe oder Kartoffelstampes mit Gemüse untereinander. Ein beliebtes Abendessen stellten Kwalmän, also Pellkartoffeln, mit etwas Butter oder Öl und Salz dar. Auch „Gromperegemösch“, gekochte Kartoffeln, die mit klein gewürfeltem Speck und gebräunten Zwiebelringen serviert wurden, waren zum Abendbrot sehr beliebt.
Kartoffeläufläufe und -spezialitäten
In mannigfachen Variationen kennt die Eifeler Küche Kartoffelaufläufe, die als Backesgrompere, Schichtkartoffeln oder auch Scho(r)les daherkommen. Der bekannteste ist und bleibt jedoch der Döppekooche. Für den wörtlich übersetzten „Topfkuchen“ schichtet man eine Teigmasse aus rohen, geriebenen Kartoffeln, Eiern, Zwiebeln, durchwachsenem Speck oder Bratwurst in einen gusseisernen Bräter oder in eine andere feuerfeste Form. Im Ofenrohr wird er dann ausgebacken, bis sich eine braune Kruste bildet.
Gans des kleinen Mannes
Zu Anlässen wie Sankt Martin diente der Topfkuchen früher oft als Gans des kleinen Mannes und wurde mit gebutterten Schwarzbrotscheiben und Apfelmus gereicht. Auch süße Quarkküchlein aus Kartoffelteig, Rievkooche (Reibekuchen) oder ein herzhafter Grompere-Pudding sind als Kartoffelspezialitäten aus der Eifel überliefert.
Dies ist ein Auszug aus meinem Band „Küchenklassiker aus der Eifel – Stampes, Strüh und Schlootematsch“, der am 18. Oktober 2018 im Wartberg Verlag erscheint.