Wilde Suppenküche

April ist der perfekte Monat für eine Frühjahrssuppe. Die ersten Wildkräuter stehen nun im Saft und haben besonders zarte, mild aromatische Blätter. In früheren Zeiten war es üblich, von den ersten Wildkräutern eine Stärkungssuppe zuzubereiten. Nach dem langen Winter sehnte man sich nach frischem Grün, um neue Vitamine und Mineralstoffe zu tanken.

Vitamine und Mineralstoffe tanken

Löwenzahn, Gundermann und Giersch, Gänseblümchen, Knoblauchsrauke und Wiesenschaumkraut zählen neben Bärlauch zu den ersten Wildkräutern im Jahr. Wildkräutereinsteiger können auf Basis von Kartoffelsuppe und einer Handvoll Wildkräuter eine schmackhafte Suppe herstellen und sich sukzessive an den leicht bitteren Geschmack der verschiedenen Kräuter herantasten. Ein Schuss Sahne kann die Suppe abrunden und etwas mildern.

Viele Rezepte für die Frühjahrssuppe

Jede Region hat ihre Namen und Variationen für die Stärkungssuppe. Im Sauerland und in Ostwestfalen Lippe kennt man das „Heggengemös“. Mit den ersten Wildkräuter und mit Spitzen von überwintertem Gemüse wie Spinat, Porree und Grünkohl bereitete man die vitaminreiche Suppe – bevor das erste Gemüse im Garten soweit war. Am Niederrhein heißt die Suppe Fasten- oder Gründonnerstagssuppe. In Nordhessen bereitet man indes lieber die „Griene Soß“ von den ersten Gartenkräutern wie Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer, Schnittlauch, Borretsch, Dill, Zitronenmelisse. Natürlich lassen sich Dip-Kreationen wie diese auch mit Wildkräutern umsetzen.

Bitterstoffe sind gut für Magen und Darm

Die meisten Wildkräuter enthalten Bitterstoffe, die gut für Magen und Darm sind. Sie wirken wie eine Frühjahrskur von innen, bestätigen Wildkräuter-Experten – denn sie regen die Verdauung und somit den Stoffwechsel an. Viele Stoffwechselprozesse kommen erst durch den Genuss von Bitterstoffen in Gang, denn die bitteren Kräutlein stimulieren Gallenblase, Leber und Bauchspeicheldrüse. Sie regen darüber hinaus die Leber an, welche bekanntlich dafür sorgt, dass der Körper für ihn schädliche Substanzen ausscheidet.

Wer die Frühjahrssuppe oder den Dip ausprobieren möchte, findet hier einige Rezepte.

Heggengemös – Heckengemüse

Auf Basis der ersten Wildkräuter und mit Spitzen von überwintertem Gemüse wie Spinat, Porree und Grünkohl bereitete man früher im Sauerland und auch in Ostwestfalen-Lippe eine vitaminreiche Suppe.

Heggengemös

Zutaten für 4 Personen

1 kg Wildkräuter und Gartengemüse (z B. junge Triebe von Brennnesseln, Löwenzahn, Holunder, Spinat, Lauch, letzte Triebe vom überwinterten Grünkohl)

5 Zwiebeln

500 g Kartoffeln

Salz, Pfeffer

2 Liter Wasser

150 ml Sahne

Nach Belieben Mettenden

Zubereitung

Kartoffeln und Zwiebeln schälen und würfeln. Wildkräuter waschen und hacken. Zusammen mit dem leicht gesalzenen Wasser aufsetzen und alles weichkochen lassen. Nach Belieben die Suppe so belassen oder pürieren. Die Mettenden einige Zeit in der Suppe ziehen lassen. Vor dem Servieren mit etwas Lauchspitzen dekorieren und servieren.

Fasten- oder auch Gründonnerstagssuppe vom Niederrhein

Zutaten

1 kg Wildkräuter und Gartengemüse (z B. junge Triebe von Brennnesseln, Löwenzahn, Holunder, Spinat, Lauch, letzte Triebe vom überwinterten Grünkohl)

5 Zwiebeln

500 g Kartoffeln

Salz, Pfeffer

2 Liter Wasser

150 ml Sahne

Zubereitung

Kartoffeln und Zwiebeln schälen und würfeln. Wildkräuter waschen und hacken. Zusammen mit dem leicht gesalzenen Wasser aufsetzen und alles weichkochen lassen. Nach Belieben die Suppe so belassen oder pürieren.

Tipp

Mit gerösteten Brotstückchen und Lauchringen dekorieren.

Veröffentlicht von

redis

Ich schreibe und fotografiere zu genussvollen Themen. Von der Foto-Reportage über Rezept-Strecken bis hin zum Kochbuch. Als Food-Journalistin setze ich Kulinarisches in Szene - in Wort und Bild.