Ach Du rotes Rübchen!

Farbenfroher Vitamin- und Gute-Laune-Spender für trübe Tage

Rote Bete ist eine unverzichtbare Zutat für winterliche Eintopf-Klassiker wie Labskaus oder Bortschtsch. Aber auch solo macht die rote Rübe eine gute Figur als Power-Suppe oder veganes Carpaccio. Und sogar im Smoothie und Schokoladenkuchen findet man sie in der kalten Jahreszeit. Hier ist ein kleines Portrait über das farbenfrohe Gemüse.

Ursprung als Wildbete aus dem Mittelmeer-Raum

Mit der Zuckerrübe und dem Mangold ist sie verwandt und stammt von der Wildbete ab. Ursprünglich war sie im Mittelmeer-Raum heimisch und gelangte mit den Römern auch zu uns. Als Kulturform der Rübe gehört sie zur Familie der Fuchsschwanzgewächse und hat ihre tolle, durch und durch tiefrote Farbe der Weiterveredelung zu verdanken. Neben den rot durchgefärbten Rübchen sind nämlich auch weiße, rot geringelte und hellgelbe Sorten bekannt. Je nach Sorte sind die Knollen rund, länglich spitz oder plattrund bis birnenförmig und können bis zu 600 Gramm schwer werden. Am einfachsten kocht man sie im Ganzen in leicht gesalzenem Wasser und zieht nach dem Kochen ihre Schale ab.

Farbstoff Betanin und andere wertvolle Inhaltsstoffe

Rote Bete Suppe, ein farbenfroher Genuss für kalte Tage

Ihre rot-violette Farbe verdankt die Rote Bete im Übrigen dem Glykosid Betanin, das immer schon in Form von Rote-Bete-Extrakt (E 162) als Naturfarbstoff für Lebensmittel Verwendung findet. Gemäß dem Motto „Ach Du rotes Rübchen!“ empfiehlt es sich, bei der Verarbeitung der farbigen Knollen in der Küche unbedingt Handschuhe zu tragen, denn das Betanin färbt auch die Haut nachhaltig. Rote Bete enthält neben dem Leber, Galle und Gemüt stimulierenden Glycosid Betanin viele immunstärkende B-Vitamine, vor allem Folsäure, darüber hinaus Betacarotin (eine Vorstufe des Vitamin A), Vitamin C und die Mineralstoffe Kalium, Kalzium, Natrium, Magnesium, Phosphat, Eisen und Zink. Menschen mit Hang zu Nierensteinen sollten sie wegen des Oxalsäuregehalts jedoch nicht zu oft genießen.

Süßlich-erdiges Aroma

Wegen seines süßlich-erdigen Aromas schmeckt das Rübchen nicht nur gekocht als Suppe, Gemüsebeilage oder Salat, sondern auch roh geraspelt und in etwas Salzlake fermentiert oder in Scheiben geschnitten süß-sauer eingelegt sehr apart. Die Blätter der Knolle können im Übrigen ebenfalls als Gemüse gegart werden. Wer wenig Zeit hat, findet vorgekochte, vakuumierte rote Bete heute in jedem Supermarkt. Mit den vorgegarten Knollen lassen sich viele Rezepte genauso gut umsetzen wie mit der frischen Ware. Püriert sorgt die Rote Bete in Smoothies für eine tolle pinke Farbe, in Schokoladenkuchen für ein saftiges Aroma. Hier einige winterliche Rezept-Ideen, die sich ohne viel Aufwand für vitaminreiche Kost sorgen.

Auch süße Speisen profitieren von Rote Bete-Püree.

Saison-Tipp: Rote Beete – Halloween-Gemüse

Neben dem Kürbis taugt vor allem die Rote Bete als Halloween-Gemüse. Denn dank ihrer Farbe kann man sie für viele Speisen als „vegetarischen Blut-Ersatz“ nehmen. Die folgenden Rezepte „Rote Bete-Suppe“ oder auch „Brownies“ können hungrigen Halloween-Fans als „Vegetarische Blutsuppe“ und „Süße Blutpüree-Schnittchen“ angeboten werden.

Scharfe Rote Bete-Suppe (zu Halloween auch: Vegetarische Blutsuppe)

Zutaten für 4 Portionen

4 mittlere Rote Bete-Knollen

(geschält und vorgekocht)

2 Knoblauchzehen

1 EL Öl

½ Liter Gemüsebrühe

3-4 EL süße Sahne

1 TL Salz, 1 TL Pfeffer, 2 Lorbeerblätter

Zubereitung

Knoblauchzehen häuten und auf Scheiben schneiden. Öl in einen Topf geben und die Knoblauchzehen darin andünsten. Rote Bete in Stücke schneiden und mit der Brühe zugeben. Kurz aufkochen und durchziehen lassen, die Lorbeerblätter entnehmen und die Masse fein pürieren. Nach Bedarf noch etwas Wasser zugeben. Mit Salz, Pfeffer und süßer Sahne abschmecken.

Tipp

Wer’s nicht ganz so erdig vom Aroma her mag, kann die Hälfte der Rote Bete-Knollen auch durch fruchtig-würzige Apfelsorten wie Rubinette oder Cox Orange oder durch Kartoffeln ersetzen!

Feldsalat mit Rote Bete und Speck

Zutaten für 4 Personen

250 g Feldsalat

8 Scheiben Frühstücksspeck

1 gekochte Rote Bete

150 g Walnüsse

1 EL Butter

1 EL Zucker

Für die Marinade

3 EL milder Weinessig

9 EL Rapsöl

etwas Honig

Salz und Pfeffer

eine feingeschnittene Zwiebel

Zubereitung

Salat verlesen und waschen, trockentupfen. Rote Bete auf feine Streifen schneiden.

In einer Pfanne Butter und Zucker schmelzen lassen, Walnüsse zugeben und karamellisieren. Nüsse auf einem Backpapier abkühlen lassen.

Die Zutaten für die Marinade verrühren und durchziehen lassen.

Frühstücksspeck kurz vor dem Servieren in einer Pfanne knusprig braten. Alles zusammen portionsweise auf Tellern anrichten.

Rote Bete-Carpaccio

Zutaten für 4 Personen

2 Rote Bete (abgekocht und geschält)

200 g gewürfelter Schafskäse

1 Apfel auf Würfel oder Scheiben

2 EL dunkler Balsamessig

6 EL Rapsöl

1 zerdrückte Knoblauchzehe

1 Prise Zucker oder Honig

Salz und Pfeffer

Rüben- oder Mangoldblättchen für die Dekoration

Zubereitung

Abgekochte Rote Bete auf ganz feine Scheiben schneiden. Die Scheiben auf einer Platte schön gefächert drapieren. Aus Essig, Öl und Gewürzen eine Vinaigrette rühren. Die Vinaigrette gleichmäßig über die Rote Bete-Scheiben träufeln. Etwa 10-20 Minuten marinieren lassen. Apfelstücke und Schafskäse sowie Rüben- oder Mangoldblättchen vor dem Servieren darüber geben.

Brownies mit Rote-Bete-Püree (zu Halloween auch: Süße Blutpüree-Schnittchen)

Zutaten für 16 Stücke (1 kleines Backblech oder Auflaufform von ca. 22 x 28 cm)

100 g Blockschokolade, in Stücke gebrochen

100 g Butter

3 Eier

100 g brauner Zucker

1 Päckchen Vanillezucker

200 g gekochte Rote Bete, püriert (es kann auch sauer eingelegte Ware ohne Zwiebeln aus dem Glas verwendet werden)

75 g Mehl

1 TL Backpulver

1 TL Zitronensaft (nicht erforderlich, wenn man sauer eingelegte Rote Bete nimmt)

nach Geschmack eine Handvoll gehackte Nüsse

Kakaopulver zum Dekorieren

Fett für die Backform

Zubereitung

Die Blockschokolade und die Butter erhitzen und etwas abkühlen lassen.

Die Eier mit dem Zucker und Vanillezucker dickschaumig aufschlagen.

Die pürierte Rote Bete mit der geschmolzenen Schokoladen-Butter vermengen und unter die aufgeschlagene Zucker-Eier-Masse heben.

Das Mehl mit dem Backpulver mischen und ebenfalls unterheben. Zum Schluss die gehackten Nüsse unterziehen.

Die Brownie-Masse in eine gefettete eckige Auflaufform geben und bei 160 Grad Umluft gut 30-40 Minuten backen. Komplett auskühlen lassen. Mit Kakaopulver bestreuen und mit Sahne (zu Halloween gerne mit etwas Rote-Bete-Saft einfärben) servieren.

Tipp

Für eine glutenfreie oder Low-carb-Variante Mandel- oder Kokosmehl verwenden.

Veröffentlicht von

redis

Ich schreibe und fotografiere zu genussvollen Themen. Von der Foto-Reportage über Rezept-Strecken bis hin zum Kochbuch. Als Food-Journalistin setze ich Kulinarisches in Szene - in Wort und Bild.