Veganer Apfel-Riemchen mit Quark-Öl-Teig

Im Veganuary habe ich die Rheinische Spezialität „Apfel-Riemchen“ vegan ausprobiert. Damit der Teig ohne Ei und Butter nicht zu trocken wird, habe ich mich für einen Quark-Öl-Teig mit Soja-Alternative statt Hefeteig entschieden.

Rheinische Spezialität mit Geschichte

Rheinischer Apfel-Riemchen-Kuchen ist eine Spezialität, die früher in den Bauernfamilien regelmäßig gebacken wurde. Die schwarze Kuchenform oben im Beitragsbild stammt noch von meiner Ur-Großmutter Maria Anna Söndgen, die mit ihrem Mann Leopold um 1900 einen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb aufbaute und täglich zehn bis 12 Personen mit Mahlzeiten zu versorgen hatte.

Im Rheinland war es sehr üblich, zum Wochenende neben Brot auch flache Obst-Hefekuchen und Stollen beim örtlichen Bäcker mit abbacken zu lassen. Letztere bestrich man gerne mit Butter und Rüben- oder Apfelkraut.

Riemchentartes mit verschiedenen Fruchtfüllungen

In meiner Kindheit gehörten Riemchen-Tartes mit zum festlichen Kuchenbuffet. Mit Apfel- oder Kirschkompott oder auch Pflaumenmus waren sie sehr gefragt, wenn im Ort Kirmes war oder es Namenstage in der Familie zu feiern gab. Meine Mutter ging in den 1970er Jahren – als sie die Feste kulinarisch gestalten musste – dazu über, den Riemchenkuchen mit Quark-Öl-Teig zu backen. Denn er bleibt etwas länger saftig als Hefekuchen und kann dann besser für Gäste vorbereitet werden.

Hier findet Ihr das Rezept in veganer und normaler Variante:

Zutaten für 1 Blech mit hohem Rand (30 x 40 cm) oder 2 Tarteformen

Für die vegane Variante

600 g Mehl

1 Päckchen Backpulver

100 bis 150 g Zucker (nach Geschmack)

1 Vanillezucker

250 g vegane Quarkalternative aus Soja

200 ml Milchalternative aus Soja

130 ml Pflanzenöl

1000 ml Apfelkompott oder -mus (z.B. von 2 kg Boskoop gekocht)

Etwas Wasser zum Bestreichen der Riemchen

Für die normale Variante

600 g Mehl

100 bis 150 g Zucker (nach Geschmack)

1 Vanillezucker

2 Eier

130 ml Pflanzenöl

etwas Milch 

1 Ei mit etwas Milch verquirlt zum Bestreichen der Riemchen

Außerdem

Mehl für die Arbeitsplatte

Öl zum Einfetten des Kuchenblechs

Zubereitung

Aus den angegebenen Zutaten einen Knetteig bereiten. Circa zwei Drittel der Teigmasse wird für die Bodenplatte des Blechkuchens benötigt, ein Drittel der Masse für die Riemchen. Den Teig entsprechend teilen und zu Kugeln formen. Kurz ruhen lassen.

Die Teigkugeln nacheinander mit etwas Mehl aufarbeiten und flach zu einem Rechteck von ca. 30 x 40 cm ausrollen.

Das dickere Teigstück auf das gefettete Blech mit hohem Rand geben. Das Apfelkompott aufstreichen und aus dem zweiten Teigstück lange, circa 1 cm dicke Streifen (Riemchen) unterschiedlicher Länge schneiden. Diese sukzessive von der Diagonalen aus kommend mit etwas Abstand voneinander auf das Apfelkompott legen. In einem zweiten Durchgang von der anderen Seite diagonal kommend ebenfalls Riemchen mit etwas Abstand auflegen, sodass ein Rautenmuster entsteht.

Den Kuchen im vorgeheizten Ofen bei 200 Grad Celsius Ober-Unterhitze für circa 30-40 Minuten backen, bis er goldbraun ist.

Tipp für ganz süße Mäuler

Nach Geschmack vor dem Backen etwas Hagelzucker auf die Riemchen aufstreuen.

Bunter Veganuary

Vegan und lecker durch den Januar

Die erste Veganuary-Kampagne startete 2014 in Großbritannien. Seitdem machen weltweit Millionen Menschen mit und ernähren sich im Januar einen Monat lang rein pflanzlich. Auch Supermarkt-Ketten und Organisationen rufen ihre Kunden und Mitarbeiter dazu auf, eine vegane Ernährung auszuprobieren.

Klima- und tierfreundlich genießen

Dass „vegane Ernährung“ keinen Verzicht auf Genuss bedeuten muss, beweisen viele leckere Rezepte, die im Aktionszeitraum in den sozialen Netzwerken gepostet werden. Auch „Die Fotoküche“ hat vier leckere Rezepte zusammengestellt, die saisonal und regional zum Veganuary passen.

Ein Experiment, das Schule macht

Viele, die den Veganuary einmal ausprobiert haben, stellen fest – dass vegane Rezepte durchaus alltagstauglich sind und es oftmals keinerlei industrielle Ersatz-Produkte bedarf, um sie umzusetzen. Wer den Januar „nur“ kalorienärmer und vegetarisch angehen möchte, ist natürlich frei – die Rezepte in seiner Küche entsprechend abzuwandeln.

Hier sind die bunten Veganuary-Rezepte:

Bunte Grünkernsuppe

Zutaten für 4-6 Personen

2 Möhren

1 Stange Lauch

1 Zwiebel

1 kleine rote Paprikaschote

120 g Grünkernschrot

1,5 l Gemüsebrühe oder leicht gesalzenes Wasser

2 EL gehackte Petersilie oder Lauchzwiebelringe

Salz, Pfeffer

Öl

Zubereitung

Die Möhren und die Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden. Die Paprika waschen und entkernen, ebenfalls in kleine Würfel schneiden. Die Lauchstange halbieren, unter fließendem Wasser waschen und würfeln. Die Gemüsewürfel in etwas Öl anschwitzen, den Grünkernschrot zugeben und mit anschwitzen. Mit der Gemüsebrühe ablöschen und circa 15 Minuten köcheln lassen. Die Petersilie oder Lauchzwiebeln zugeben und servieren.

Fruchtiger Feldsalat mit Kaffee-Orangen-Vinaigrette

Zutaten für 4-6 Personen

Für den Salat

600 g Feldsalat

¼ Kopf von einem kleinen Rotkohl

2 Orangen

8 getrocknete Datteln

Für die Vinaigrette

Saft von 1 Orange

50 ml starker Kaffee oder Espresso

2 TL Agavendicksaft oder Ahornsirup

3 EL Apfelessig

6 EL Olivenöl

Salz, Pfeffer

Für die Dekoration

Zerstoßene Kaffeebohnen

8-12 Walnusskernhälften

Zubereitung

Den Salat verlesen und waschen, trockenschütteln. Die Datteln ggf. entkernen und vierteln.

Die Rotkohlstreifen salzen, mit dem Orangensaft und dem Apfelessig in einer Pfanne andünsten. Abkühlen lassen und die restlichen Zutaten für das Dressing und die Dattelviertel unterheben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Orangen schälen und filetieren.

Die gehackten Walnüsse in einer Pfanne trocken anrösten. Die Kaffeebohnen zerstoßen.

Den Feldsalat auf Tellern verteilen und den angemachten Rothohlsalat darüber geben.

Mit den Orangenscheiben, Walnüssen und Kaffeebohnen dekorieren.

Steckrüben-Aufstrich

Zutaten für 3-4 mittlere Schraubgläser

500 g Steckrüben (geschält und gewürfelt)

700 ml Wasser

700 ml Sojamilch

200 g Kokosnusscreme

Salz, Pfeffer

Zubereitung

Die Steckrüben schälen, würfeln und ähnlich wie Kartoffeln in etwas Salzwasser weichkochen. Die Gemüsestücke abschütten, stampfen und erhitzte Sojamilch unterarbeiten. Sobald die Masse abgekühlt ist, die Kokosnusscreme unterziehen und den Aufstrich mit Salz und Pfeffer abschmecken. In Gläser füllen und bis zum Verzehr im Kühlschrank aufheben.

Tipp

Wer‘s exotisch mag: Ingwer oder Curry geben dem Brotbelag noch mal eine besondere Note.

Gelbes Möhreneis mit Zimt

Zutaten für 4 Personen

400 g gelbe Möhren

250 g pflanzlicher Schlag- oder Sauerrahm

Salz

3-4 EL Zucker

1 gestrichener TL Zimt

½ Zitrone

Für die Dekoration

gehackte Pistazienkerne und zerstoßene rosa Pfefferbeeren

etwas Apfeldicksaft

Zubereitung

Die Möhren schälen, in Stifte schneiden in wenig Salzwasser weichkochen. Den pflanzlichen Schlagrahm mit dem Handmixer cremig aufschlagen.

Die Möhren abschütten und abkühlen lassen, mit dem Schlag- oder Sauerrahm zu einer cremigen Masse pürieren. Mit Zucker, Zimt und dem Saft einer viertel bis halben Zitrone abschmecken.

Nun die Masse in ein gefriertaugliches Gefäß geben und gut 4-5 Stunden frieren lassen.

Das Eis portionieren und mit etwas Apfeldicksaft, gehackten Pistazienkernen und zerstoßenen rosa Pfefferbeeren überstreut servieren.

Gut zu wissen

Gelbe Möhren schmecken noch milder und zarter als die anderen Sorten, sodass sie dem Eis keine penetrante Karotten-Note geben. Selbstverständlich gelingt das Eis auch mit anderen Möhrensorten.